Leberbiopsie
Englisch: liver biopsy
Definition
Indikationen
Eine Leberbiopsie ist unter anderem angezeigt bei:
- diffusen Leberveränderungen ohne Diagnose
- Verlaufskontrolle und Stadienbestimmung einer Hepatitis
- Einordnung einer hepatischen Raumforderung (maligne oder benigne?)
- Therapiekontrolle bei Morbus Wilson, Hämochromatose u.a.
Technik
Die Leberbiopsie erfolgt durch perkutane Punktion der Leber. Diese kann blind (Menghini-Methode) oder unter Sichtkontrolle mit Ultraschall oder CT erfolgen. Alternativ kann auch eine transjuguläre Leberpunktion durchgeführt werden.
Je nach Fragestellung sollte dabei ein ganzer Gewebezylinder entnommen werden, welcher eine genaue histologische Aufarbeitung erlaubt, oder eine Feinnadelpunktion, die zunächt eine Aussage zur Zellzusammensetzung einer Veränderung erlaubt.
Ein Befund aus der Feinnadelpunktion ist immer durch die histologische Untersuchung einer Zylinderbiopsie zu sichern.
Risiko
Das Risiko für schwerwiegende Komplikationen liegt bei etwa 1 %. Mögliche Komplikationen sind unter anderem:
- Nachblutung
- Pneumothorax
- Austritt von Galle mit nachfolgender Peritonitis
Voruntersuchungen
Vor einer Leberpunktion sollte die Blutgerinnung geprüft werden. Kontraindikationen sind ein Quick-Wert unter 50% und eine Thrombozytenzahl unter 50.000. Gerinnungshemmende Medikamente (z.B. ASS) sollten rechtzeitig abgesetzt oder antagonisiert werden.
Ist eine Leberpunktion trotz Risikofaktoren für die weitere Behandlung eines Patienten unerlässlich, kann unter Stützung der Blutgerinnung (Transfusionen, Thrombozytenkonzentrate, Gerinnungsfaktoren) die Biopsie in Laparoskopie erfolgen. Auftretende Blutungen können so sofort gestillt werden.