Lanadelumab
Handelsname: Takhzyro®
Definition
Lanadelumab ist ein humaner monoklonaler Antikörper aus der Klasse IgG1-kappa. Er bindet im Blutplasma an Kallikrein und wird zur Prophylaxe von wiederkehrenden Attacken des hereditären Angioödems (HAE) eingesetzt.
Wirkmechanismus
Bei Patienten mit hereditärem Angioödem führt eine erhöhte Plasmakallikrein-Aktivität zur Proteolyse von hochmolekularem Kininogen (HMWK). Dabei entstehen gespaltenes HMWK (cHMWK) und Bradykinin, die eine Angioödem-Attacke auslösen. Lanadelumab hemmt die proteolytische Aktivität von aktivem Plasmakallikrein und beschränkt dadurch die Bradykinin-Bildung bei Patienten mit HAE. Die Anfallshäufigkeit wird dadurch reduziert.
Indikation
- Prophylaxe von wiederkehrenden Attacken des hereditären Angioödems (HAE).
Der Wirkstoff ist nicht zur Behandlung akuter HAE-Attacken vorgesehen.
Darreichungsform
- Injektionslösung mit 300 mg Lanadelumab
Dosierung
Die empfohlene Anfangsdosis beträgt 300 mg Lanadelumab s.c. alle 2 Wochen. Bei Patienten, die unter einer Behandlung attackenfrei sind, kann die Dosis ggf. auf 300 mg Lanadelumab alle 4 Wochen reduziert werden.
Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.
Anwendungshinweise
Empfohlene Injektionsstellen sind Abdomen, Oberschenkel und äußere Oberarme. Die Injektionsstellen sollten turnusmäßig gewechselt werden.
Nebenwirkungen
Folgende Nebenwirkungen treten unter Lanadelumab häufig (≥ 1/100, <1/10) oder sehr häufig (≥ 1/10) auf:
Wechselwirkungen
Die gleichzeitige Anwendung der Bedarfsmedikation C1-Esterase-Inhibitor führt zu einer additiven Wirkung.
Gegenanzeigen
- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
Zulassung
Nutzenbewertung
Die Veröffentlichung der Nutzenbewertung durch den G-BA wird am 02.05.2019 erfolgen.
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