Lakritz
Synonyme: Lakritze, Bärendreck
Englisch: liquorice
Definition
Lakritz ist der Wurzelextrakt des echten Süßholzes (Glycyrrhiza glabra) und wird für die Herstellung von Süßigkeiten sowie Pastillen verwendet. Konsumiert wird Lakritz in Form von Süß-, Salz- oder Sauerlakritz, teilweise auch als Getränkezusatz (z.B. Root-Beer). Darüber hinaus hat der Pflanzenauszug eine pharmakologische Wirkung und wird zur Schleimlösung in den Atemwegen angewendet.
Inhaltsstoffe
Der Wurzelextrakt beinhaltet Saponine, darunter Glycyrrhizin, das mit Ammoniumchlorid zu Salmiakpastillen verarbeitet wird. Glycyrrhizin kommt in der Süßholzpflanze sowie in der Grapefruit vor. Das natürliche Glykosid ist 50 mal süßer als Rohrzucker, sollte aber aufgrund seiner pharmakologischen Wirkung aber nur sparsam als Süßstoff verwendet werden. Lakritz mit einem Gehalt von mehr als 200 mg Glycyrrhizin pro 100 g Lakritz muss als Starklakritz deklariert werden.
Pharmakologie
Im Darm wird Glycyrrhizin durch Bakterien zum Aglykon Glycyrrhetinsäure umgesetzt, das im Magen-Darm-Trakt resorbiert wird. Dieser Wirkstoff inhibiert das Enzym 11β-Hydroxysteroid-Dehydrogenase 2, das für die Umwandlung von Cortisol zum weniger wirksamen Cortison verantwortlich ist. Dadurch steigt der Plasmaspiegel des Cortisols an, was Mineralkortikoidrezeptoren aktiviert und typische Cortisol-Nebenwirkungen hervorruft, z.B.:
- Wasserretention
- Natriumretention
- erhöhte Kaliumausscheidung
- erhöhten Blutdruck (Hypertonie)
- niedrige Aldosteron- und Renin-Werte
Die Symptome gleichen denen des Hyperaldosteronismus, da Aldosteron jedoch erniedrigt ist, spricht man von einem Pseudohyperaldosteronismus.
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