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Kryoablation

von altgriechisch: κρύος ("kryos") - Eis, Frost; lateinisch: ablatio - Abtragung, Ablösung

1. Definition

Bei der Kryoablation handelt es sich um eine Form der Ablation, die auf der Anwendung von Kälte beruht. Die Methode wird z.B. in der Kardiologie und Onkologie eingesetzt.

2. Indikationen

Die Kryoablation kommt in verschiedenen Gebieten zur Anwendung.

In der Kardiologie wird die Methode zur Behandlung von symptomatischem Vorhofflimmern eingesetzt. Neben der Radiofrequenzablation ist sie eine alternative Methode zur Durchführung einer Pulmonalvenenisolation. Durch die Verödung oberflächlichen Gewebes im Bereich der Einmündung der Pulmonalvenen in den linken Vorhof (Atrium cordis sinistrum) soll dabei die Weiterleitung spontaner elektrischer Impulse verhindert werden.

Darüber hinaus gewinnt die Kryoablation zunehmend in der Onkologie an Bedeutung. Ein Beispiel für onkologische Anwendungen ist die Behandlung des hepatozellulären Karzinoms (HCC) oder des Nierenkarzinoms durch MR-geführte Kryoablation mittels perkutaner Therapiesonden.

3. Durchführung

3.1. Kardiologie

In der Regel wird im Bereich der Leiste die Vena femoralis punktiert und ein Katheter bis zum rechten Vorhof vorgeschoben. Durch das Vorhofseptum hindurch wird der linke Vorhof aufgesucht. Im Bereich der Katheterspitze wird ein Ballon entfaltet und in der Einmündung der Pulmonalvenen platziert, sodass diese kurzzeitig verschlossen wird. Durch Einleitung eines flüssigen Kühlmittels in den Ballon kommt es zu einer Abkühlung auf Minusgrade, die zu einer Vernarbung des Gewebes und Durchbrechung der elektrischen Leitung führt.

3.2. Onkologie

Für die Kryoablation in der Onkologie werden Kryosonden im Tumorgewebe platziert. Die Größe und Anzahl der Sonden hängt von Art und Größe des Tumors ab. Nach korrekter Platzierung der Sonden wird ein Gas (z.B. Argon) in das Gewebe geleitet, wodurch das Gewebe vereist wird. Anschließend wird das Gewebe durch die Einbringung eines anderen Gases (i.d.R. Helium) wieder aufgetaut. Dieser Vorgang wird insgesamt 3 Mal wiederholt. Das abgestorbene Gewebe wird vom Körper resorbiert.

4. Komplikationen

4.1. Kardiologie

Mögliche Komplikationen sind z.B.

Zudem treten häufig Rezidive auf. Nach aktueller Studienlage scheint die Kryoablation zur Behandlung eines therapierefraktären Vorhofflimmerns gleichwertig im Vergleich zur konventionellen Radiofrequenzablation.

4.2. Onkologie

Mögliche Komplikationen sind:

5. Literatur

Stichworte: Vorhofflimmern
Fachgebiete: Kardiologie

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30.01.2025, 09:30
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