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Kokzygodynie

von altgriechisch: κόκκυξ ("kókkyx") Steißbein und αλγος ("algos") - Schmerz
Synonyme: Coccygodynie, Steißbeinschmerz, Kokkalgie
Englisch: coccydynia

1. Definition

Bei einer Kokzygodynie handelt es sich um ein, häufig chronisches, Schmerzempfinden im Bereich des Os coccygis.

2. Ursachen

Eine Kokzygodynie kann im Rahmen von Verletzungen des Steißbeines, zum Beispiel bei einer Steißbeinfraktur, bestehen. Auch angeborene Steißbeinanomalien, Bandscheibenvorfälle, Geburtsverletzungen, eine schwere Obstipation sowie Tumoren führen in der betreffenden Gegend zu chronischen Schmerzen.

Zusätzlich können funktionelle Probleme des Musculus levator ani, die im Zusammenhang mit einer Erhöhung des Muskeltonus der Region stehen, zur mechanischen Irritation der Nervi anococcygei (Bestandteil des Plexus coccygeus) führen. Daraus resultiert dann der charakteristische Schmerz in ihrem Innervationsgebiet – der Haut zwischen Perineum und After.

Häufig liegen der Kokzygodynie jedoch keine organischen Ursachen zugrunde, weshalb sie oft auch als psychosomatische Erkrankung gesehen wird.

3. Symptome

Der Betroffene empfindet starke chronische Schmerzen im Bereich des Steißbeins, was das Sitzen, den Stuhlgang oder auch den Geschlechtsverkehr oft unmöglich macht.

4. Diagnose

Im Rahmen einer Röntgen- oder MRT-Untersuchung können Frakturen und sonstige Verletzungen, sowie Tumoren der angrenzenden Gewebe diagnostiziert werden. Zusätzlich kann der Arzt das Rektum digital untersuchen, wobei Schmerzen in diesem Bereich den Verdacht auf einen Steißbeinbruch bestätigen würden. Hiervon sind andere Verletzungen, die zum Beispiel nach einer Geburt entstanden sein können, abzugrenzen. Steißbeinluxationen und sonstige Prellungen kommen ebenfalls in Frage. Können organische Ursachen ausgeschlossen werden, so handelt es sich womöglich um eine psychosomatische Störung.

5. Therapie

Eine Kokzygodynie kann oft einen langwierigen Verlauf annehmen. Analgetika werden zur Schmerzstillung eingesetzt. Ist dies nicht erfolgbringend, kann auch eine chirurgische Resektion des Knochenfragments bedacht werden. Jedoch führt auch dieser Schritt oft zu einem wenig zufriedenstellenden Ergebnis, da die verbleibende Narbe später lange Zeit schmerzen kann. Für eine Entlastung beim Sitzen sorgt ein Sitzring, bei dem die betroffene Stelle in eine Mulde rückt und so kein Druckschmerz entstehen kann. Je nach Ursache kann eine Krankengymnastik oder sogar eine Psychotherapie weiterführend sein.

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21.03.2024, 09:00
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