Katheterassoziierter Harnwegsinfekt
Englisch: catheter associated urinary tract infection, CA-UTI
Definition
Der katheterassoziierte Harnwegsinfekt ist eine in der Regel im Krankenhaus erworbene Harnwegsinfektion, die durch die Katheterisierung der ableitenden Harnwege hervorgerufen wird. Besonders gefährdet sind Patienten auf der Intensivstation.
Epidemiologie
Katheterassoziierte Harnwegsinfekte stellen etwa 80% aller nosokomialen Harnwegsinfektionen dar.
Pathogenese
Die auslösenden Erreger können bei unsterilem Arbeiten schon während der Katheterisierung in die Harnblase eingetragen werden, oder bei längerer Liegedauer über den Katheter aszendieren.
Risikofaktoren
- Chemotherapie
- Immunsuppression
- Ungenügende Nierenfunktion, geringe Harnausscheidung
- Unzureichende Katheterpflege
Erreger
Beim Erregerspektrum des katheterassoziierten Harnwegsinfekt dominieren gramnegative Keime, u.a.:[1]
- Escherichia coli (häufig)
- ESBL-bildende E. coli
- Klebsiellen
- Pseudomonas spp.
- Proteus (seltener)
Grampositive Bakterien, wie Enterokokken oder Staphylokokken kommen seltener vor.
Therapie
Die Therapie umfasst in der Regel die Gabe von Antibiotika - möglichst nach vorheriger Resistenztestung. Asymptomatische Bakteriurien sind nicht behandlungsbedürftig, aber nicht immer klar abgrenzbar.
Komplikationen
Prävention
- Strenge Indikationsstellung des Katheters
- Liegedauer des Katheters auf ein Minimum beschränken
- Alternativen zum Dauerkatheter (intermittierender Katheterismus) prüfen
um diese Funktion zu nutzen.