Müller-Mischtumor
Synonym: Müller'scher Mischtumor
Definition
Müller-Mischtumor ist eine obsolete Bezeichnung für maligne mesodermale Mischtumoren im Bereich des Uterus bzw. Ovars. Diese Tumoren heißen nach neuerer Nomenklatur "Karzinosarkome". Die Bezeichnung Mischtumor bzw. Karzinosarkom bezieht sich auf die Tatsache, dass die Raumforderung sowohl Karzinom- als auch Sarkomanteile enthält.
Entstehung
Der Müller-Mischtumor nimmt seinen Ursprung in pluripotentem Zellmaterial der Müller-Gänge im Bereich der Gebärmutterschleimhaut.
Verbreitung & Häufigkeit
Etwa 40-60 % aller auftretenden Sarkome des Uterus entfallen auf die Müller-Mischtumore. Insgesamt sind Sarkome im Bereich der weiblichen Geschlechtsorgane sehr selten. Rund 2 % aller malignen Raumforderungen entfallen auf diesen Tumortyp. Der Müller-Mischtumor gehört zu den seltensten Tumorarten. Das mittlere Erkrankungsalter liegt in einem Bereich von 60-65 Jahren.
Geschichte
Die Erstbeschreibung des Müller-Mischtumors erfolgte im Jahr 1951.
Therapie
Das therapeutische Prozedere beim Müller-Mischtumor beschränkt sich fast ausschließlich auf die chirurgische Resektion der Raumforderung, da eine Chemo- und Strahlentherapie kaum wirksam sind. Der Einsatz von Zytostatika ist lediglich dann hilfreich, wenn der Primärtumor bereits metastasiert hat. Die am besten geeigneten Wirkstoffe sind hier:
Prognose
Grundsätzlich ist die Prognose relativ schlecht. Dabei ist die 5-Jahres-Überlebensrate umso geringer, je höher der prozentuale Anteil an Sarkom-Gewebe im Tumor ist.