Interleukin-13
Definition
Interleukin-13, kurz IL-13, ist ein Zytokin. Es hat verschiedene Funktionen im Immunsystem und hat strukturelle und funktionelle Gemeinsamkeiten mit Interleukin-4 (IL-4).
Genetik
Interleukin-13 wird durch das Gen IL13 kodiert, das sich mit einer Länge von ca. 1.400 Basenpaaren auf Chromosom 5 in Position 5q31 befindet.
Biochemie
Die Signalübertragung von IL-13 basiert auf der Bindung an einen mit IL-4 geteilten, heterodimeren Rezeptorkomplex. Er besteht aus den α-Untereinheiten IL-4Rα und IL-13Rα1. Die Bindung von IL-13 zu IL-13Rα1 führt dazu, dass die Wahrscheinlichkeit der Heterodimer-Bildung mit IL-4Rα steigt und so die Entstehung des vollständigen Typ-2-IL-4-Rezeptors gefördert wird. Intrazellulär wird dadurch über den JAK-STAT-SIgnalweg die Aktivierung des Transkriptionsfaktors STAT6 getriggert.
Funktion
IL-13 ist als Botenstoff an Prozessen des Immunsystems beteiligt, insbesondere an der Auslösung allergischer Reaktionen. So steht IL-13 im Verdacht, der Hauptmediator für die Auslösung von Asthmaanfällen zu sein.
Auf Zellebene ist IL-13 dabei ein Mediator der humoralen Immunreaktion (Antikörperproduktion durch B-Zellen). Dabei wird es von TH2-Helfer-Zellen produziert und stimuliert die Differenzierung von B-Lymphozyten. Interleukin-13 inhibiert darüber hinaus die Aktivierung von Makrophagen und induziert Matrix-Metallo-Proteinasen des Respirationstrakts.
Pharmakologie
Seit 2017 steht mit Dupilumab ein monoklonaler Antikörper zur Verfügung, der an die IL-4Rα-Untereinheit bindet und dadurch die Signalwege von Interleukin-4 und Interleukin-13 hemmt. Er wird u.a. zur Therapie der mittelschweren bis schweren atopischen Dermatitis, bei schwerem Asthma und bei chronischer Rhinosinusitis mit Nasenpolypen eingesetzt.
Seit 2021 steht mit Tralokinumab ein weiterer monoklonaler Antikörper zur Verfügung, der selektiv Interleukin-13 neutralisiert. Er ist in der EU zur Therapie der mittelschweren bis schweren atopischen Dermatitis zugelassen.