Insulin lispro
Definition
Insulin lispro gehört zu den kurzwirksamen Insulinanaloga und ist indiziert zur Therapie eines Diabetes mellitus. Es hat einen sehr schnellen Wirkungseintritt.
Biochemie
Bei Insulin lispro wurde die B-Kette des Insulinmoleküls modifiziert. Im Unterschied zum Humaninsulin sind die letzten Aminosäurereste Lysin und Prolin am C-Terminus der B-Kette ausgetauscht. Dadurch wird die Ausbildung von Insulinhexameren reduziert und die Resorptionsgeschwindigkeit erhöht.
Anwendung
Das Arzneimittel wird unmittelbar vor einer Mahlzeit verabreicht. Falls notwendig, kann es auch unmittelbar nach dem Essen appliziert werden. Die Anwendung erfolgt per Insulinpumpe oder als s.c.-Injektion in die Bauchwand, den Oberschenkel oder den Oberarm. Insulin lispro kann von medizinischem Fachpersonal bei Bedarf auch i.v. verabreicht werden.
Nebenwirkungen
Durch die Applikation von Insulin lispro kann es zu verschiedenen Nebenwirkungen kommen, darunter:
- Hypoglykämie
- Lokalreaktionen an der Injektionsstelle
- Systemische Allergie (selten)
- Lipodystrophie und kutane Amyloidose
- Ödeme
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegen Insulin lispro
- Hypoglykämie
Schwangerschaft
Insulin lispro kann in der Schwangerschaft bei vorbestehendem Diabetes und Schwangerschaftsdiabetes eingesetzt werden, wenn mit kurzwirksamen Humaninsulinen das Einstellungsziel nicht erreicht wird. Studien zeigen zudem eine Tendenz zu weniger Hypoglykämien.[1]
Quellen
- Gelbe Liste; Insulin lispro; abgerufen am 24.05.2023
- EMA; Insulin lispro Sanofi