Inhalative Stickstoffmonoxid-Therapie
Definition
Bei der inhalativen Stickstoffmonoxid-Therapie, kurz iNO, wird Stickstoffmonoxid über die Atemwege verabreicht. Sie kommt meist im intensivmedizinischen Setting bei schwer erkrankten Patienten zum Einsatz.
Wirkmechanismus
NO wirkt über die Aktivierung des zyklischen Guanosinmonophosphats (cGMP) als selektiver Vasodilatator in der Lunge und verbessert so den Ventilations-Perfusions-Quotienten. Zudem kommt es zu einer leichten Bronchodilatation und zu einem reduzierten Gefäßwiderstand im Lungenkreislauf, was den rechten Ventrikel entlastet. Im Gegensatz zu einer systemischen Applikation wird eine negative Auswirkung auf den mittleren arteriellen Druck (MAP) weitgehend vermieden.
Indikationen
Mögliche Indikationen sind z.B.:
Dosierung
Die angewendete Konzentration in der Atemluft liegt meist zwischen 5 und 40 ppm.
Nebenwirkungen
- Methämoglobinämie
- Gerinnungsstörungen
- toxisches Lungenödem (in hohen Dosierungen)
Kontraindikationen
Da sich durch die Vasodilatation die linksventrikuläre Vorlast erhöht, ist die Therapie bei einer schweren Linksherzinsuffizienz kontraindiziert. Weitere Kontraindikationen sind z.B. eine Methämoglobinämie (> 5%), intrakranielle Blutungen oder hämorrhagische Diathesen.