Implantatversagen
Englisch: implant failure
1. Definition
Als Implantatversagen bezeichnet man die ungenügende Funktion eines medizinischen Implantats. Es kann durch mechanische, biologische oder patientenabhängige Faktoren verursacht werden.
2. Hintergrund
Häufig von einem Implantatversagen betroffen sind:
- Gelenkprothesen (z.B. Hüft-, Knie- oder Schultergelenksendoprothesen)
- Osteosynthese-Materialien (Schrauben, Platten, Nägel)
- Zahnimplantate
Ein Implantatversagen erfordert meist eine weiterführende Diagnostik und kann eine erneute Operation und ggf. einen Implantatersatz notwendig machen.
3. Ursachen
Ein Implantatversagen kann durch mehrere Faktoren ausgelöst werden:
- Mechanische Ursachen
- Materialermüdung und Verschleiß
- Fehlplatzierung
- Traumatische Ereignisse
- Biologische Ursachen
- Infektionen (z.B. durch Staphylococcus aureus)
- Aseptische Lockerung (chronische Entzündungsreaktionen ausgelöst durch Abriebpartikel)
- Fremdkörperreaktion (Allergien oder Überempfindlichkeiten gegen Implantatmaterialien)
- Fehlende Osseointegration
- Patientenabhängige Faktoren
- Grunderkrankungen (z.B. Diabetes, rheumatoide Arthritis, Adipositas oder Osteoporose)
- Lebensstil (Rauchen, Belastung durch Sport oder körperliche Arbeit)
- Alter
4. Prävention
Um einem Implantatversagen vorzubeugen, ist eine sorgfältige OP-Planung unerlässlich. Vorangehende Bildgebung zur optimalen Platzierung sowie aseptische Bedingungen während der Operation sind wichtige Faktoren, die über die Langlebigkeit des Implantats entscheiden. Zudem sollte die Behandlung von Grunderkrankungen und die Förderung eines gesunden Lebensstils im Mittelpunkt stehen. Regelmäßige Nachsorgen können Probleme mit dem Implantat frühzeitig identifizieren.