Osseointegration
Definition
Osseointegration beschreibt in der zahnärztlichen Implantologie die feste Integration eines Zahnimplantats in den umgebenden Knochen. Hierbei bildet sich ein struktureller und funktioneller Verbund zwischen dem Knochengewebe und der Implantatoberfläche.
Geschichte
Der Begriff Osseointegration wurde 1966 von Per-Ingvar Brånemark eingeführt.
Ablauf
Die grundlegenden Vorgänge, die abschließend zur Osseointegration führen, erstrecken sich über einen Zeitraum von mehreren Wochen bis Monaten. Zunächst wird das Implantat in das präparierte Implantatbett inseriert und dort durch den umgebenden Knochen stabilisiert (Primärstabilität bzw. mechanische Stabilität).
Die Gewebeschädigung im Implantatbett induziert die anschließenden Umbauprozesse des Knochens (Remodelling). Dabei findet zunächst eine Weichgewebeintegration statt, gefolgt von der Knochenintegration.
Zu Beginn wird angrenzendes Knochenmaterial resorbiert, wodurch die Primärstabilität abnimmt. Nach zwei bis vier Wochen kommt es daher zur sogenannten Stabilitätslücke. Das zunächst angelagerte Bindegewebe wird dann schrittweise in neuen Knochen umgewandelt und stellt die Stabilität wieder her (Sekundärstabilität bzw. biologische Stabilität).
Voraussetzungen
Für eine erfolgreiche Osseointegration müssen folgende Voraussetzungen gegeben sein:
- passgenaues Implantat mit geeigneter "osteoblastenfreundlicher" Oberfläche (z.B. Reintitan)
- sterile, gekühlte Bohrung zur Minimierung des chirurgischen Traumas
- ausreichende Primärstabilität
- keine Infektionen
- ausreichende Blutzirkulation
- geringe Belastung während der Einheilphase
Quellen
- dimagazinaktuell.de - Osseointegration von Implantatmaterialien, abgerufen am 12.06.2023
- Universität Heidelberg - Vorlesung: Osseointegration, abgerufen am 12.06.2023
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