Hyperkaliämische periodische Paralyse (Pferd)
Synonym: HYPP
Englisch: hyperkalemic periodic paralysis
Definition
Als hyperkaliämische periodische Paralyse, kurz HYPP, bezeichnet man eine Erbkrankheit beim Pferd, die durch temporäre Lähmungserscheinungen gekennzeichnet ist.
Genetik
Die HYPP wird durch Mutationen im SCN4A-Gen (Sodium Channel Protein Type IV Subunit Alpha-Gen) ausgelöst. Es handelt sich um einen autosomal-dominanten Erbgang. Die Erkrankung tritt auf, sobald eine oder beide Kopien des Gens betroffen sind. Die Mutation führt zu einem Defekt im Natriumkanal von Muskelzellen, sodass das normale Öffnen und Schließen des Kanals nicht mehr möglich ist.
Betroffen sind Quarter-Horses und verwandte Rassen, wobei die Vererbung auf den Zuchthengst "Impressive" zurückzuführen ist.
Klinik
Die HYPP tritt in verschiedenen Schweregraden auf. Reinerbige Tiere sind meist stärker betroffen als mischerbige. Mögliche Symptome sind:
- allgemeine Schwäche
- Muskelkrämpfe
- Lähmungserscheinungen
- starke Bemuskelung
Genetisch kranke Tiere können jedoch auch symptomlos sein.
Diagnose
Die Diagnose erfolgt anhand eines Gentests aus Blut- oder Haarproben.
Therapie
Derzeit (2021) ist keine kausale Therapie bekannt: Die Symptome können durch kaliumarme Ernährung reduziert werden.
Quellen
- Paint Horse Club Germany e.V. Hyperkaliämische Periodische Paralyse (Zuletzt aufgerufen am 05.01.2021)
- CAG Center For Animal Genetics. Hyperkaliämische Periodische Paralyse (Zuletzt aufgerufen am 05.01.2021)
- Rudolph, J. A., Spier, S. J., Byrns, G., Rojas, C. V., Bernoco, D., & Hoffman, E. P. (1992). Periodic paralysis in quarter horses: a sodium channel mutation disseminated by selective breeding. Nature Genetics, 2(2), 144-147. doi: 10.1038/ng1092-144.