Hochsensitives CRP
Synonyme: hochsensitives C-reaktives Protein, hochsensitives CRP, high sensitivity CRP
Englisch: high sensitive C-reactive protein
Definition
Das hochsensitive CRP, kurz hsCRP, ist ein labormedizinischer Messwert, der für die Risikobewertung kardiovaskulärer Erkrankungen eingesetzt wird.
Hintergrund
C-reaktives Protein wird bei akuten Entzündungen vermehrt gebildet, besonders durch Interleukin-6. Mittels empfindlicher Messmethoden kann CRP auch noch in sehr geringen Konzentrationen (< 5 mg/l) bestimmt werden. Diese Untersuchung wird dann als "hochsensitives CRP" bezeichnet. Da normwertige CRP-Werte das Vorliegen lokaler inflammatorischer Prozesse nicht ausschließen, kann die Bestimmung von hsCRP auf eine bestehende Entzündungsreaktion hinweisen.
CRP spielt eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Atherosklerose, unter anderem bei der Expression von Adhäsionsmolekülen, der Rekrutierung von Entzündungszellen und der Cholesterinaufnahme durch Makrophagen. Aus diesem Grund kann mittels der hsCRP-Bestimmung das Risiko für eine kardiovaskuläre Erkrankung eingeschätzt werden.
Indikation
Das hsCRP kann zur zur Verlaufskontrolle bzw. Prognoseeinschätzung sowie zur Erstdiagnostik bei Verdacht auf folgende kardiovaskuläre Erkrankungen bestimmt werden:
Methode
Das hsCRP wird mithilfe einer kinetischen Nephelometrie aus Blutserum oder EDTA-Blut bestimmt.
Referenzwert
- < 1,0 mg/l
Interpretation
Das Risiko für eine kardiovaskuläre Erkrankung steigt mit steigenden hsCRP-Konzentrationen. Patienten, die einen hsCRP-Wert von 1,01 bis 3,0 mg/l aufweisen, haben ein mittelgradiges Risiko, während Patienten mit einem hsCRP-Wert von mehr als 3,01 mg/l ein deutlich erhöhtes Risiko aufweisen.
Besonders Patienten mit folgenden Merkmalen zeigen erhöhte hsCRP-Werte:
- Raucher
- BMI > 30
- metabolisches Syndrom
- Diabetes mellitus Typ 2
- orale Kontrazeptiva
- Hormonersatztherapie
- Schwangerschaft
- Autoimmunerkrankungen
Da jedoch das CRP auch im Rahmen von Traumata und Entzündungen ansteigt, sollte das hsCRP erst ca. 3 Wochen nach Abklingen der Symptomatik bestimmt werden.