Hakenzahn (Pferd)
Abkürzung: C
Synonyme: Dens caninus, Caninus, Hengstzahn
Definition
Der Hakenzahn, auch Dens caninus oder Hengstzahn genannt, ist der an die Schneidezähne distal anschließende Zahn beim Pferd.
Vorkommen
Hakenzähne treten bei nahezu allen männlichen Pferden und nur bei etwa einem Drittel aller Stuten auf.
Zahnformel
Hakenzähne sind einzeln angelegt, sodass in jedem Quadranten nur ein Hakenzahn ausgebildet ist. Da sie anatomisch dem Eckzahn (Dens caninus) entsprechen, werden sie gemäß des Triadan-Schemas wie folgt beziffert:
- Oberkiefer rechts: 104
- Oberkiefer links: 204
- Unterkiefer links: 304
- Unterkiefer rechts: 404
Anatomie
Der Hakenzahn liegt in der rostralen Hälfte des Diastemas - im Oberkiefer etwas weiter kaudal als im Unterkiefer. Der Zahn weist eine spatenförmige Form auf, ist nach lingual konkav gewölbt und meist nach kaudal gebogen.
Der gesamte Zahn ist von Zahnschmelz (Enamelum) überzogen und besitzt keinen Kontakt mit seinem Antagonisten (aufgrund versetzter Lage). Er schiebt (im Gegensatz zu den Backenzähnen) nicht nach (brachydont) und die Wurzel ist bananenförmig gebogen und deutlich länger als die Zahnkrone.
Zahnphasen
Hakenzähne haben Milchzähne, die in den meisten Fällen jedoch nicht durchbrechen. Diese können gelegentlich als retinierte Rudimente bei älteren Pferden gefunden werden. Bleibende Hakenzähne brechen im Alter von 4 bis 6 Jahren und meist unter erheblichen Schmerzen durch das Zahnfleisch (Gingiva) durch.
Klinik
Häufige Pathologien der Hakenzähne sind:
- Retinierter Hakenzahn
- Zahnstein am Hakenzahn
- Erkrankungen des Parodonts der Hakenzähne
- Traumatische Eröffnung der Pulpa (z.B. fehlerhafte Zahnkorrektur)
- Hakenzahnfraktur
Literatur
- Simon T, Herold I. 2009. Praxisleitfaden der Zahn- und Kiefererkrankungen des Pferdes. 1. Auflage. Stuttgart: Parey in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG. ISBN: 978-3-8304-4178-6