Griffelbein (Veterinärmedizin)
Synonyme: Os metacarpale II + IV, Os metatarsale II + IV
Englisch: medial/laterale splint bone
Definition
Als Griffelbeine bezeichnet man die rudimentären 2. und 4. Mittelhand- (Ossa metacarpalia) bzw. Mittelfußknochen (Ossa metatarsalia) beim Pferd.
Anatomie
Die Griffelbeine liegen dem Röhrbein (Os metacarpale tertium bzw. Os metatarsale tertium) dorsal und palmar bzw. plantar an. Sie reichen etwa bis zum distalen Drittel des Röhrbeins.
An den Griffelbeinen unterscheidet man eine proximale, verdickte Basis (Griffelbeinköpfchen), einen schmalen Körper (Corpus) und ein distales, sich verjügendes Ende (Griffelbeinknöpfchen). Letzteres grenzt an das Vorderfußwurzel- (Articulatio carpi) bzw. an das Sprunggelenk (Articulatio tarsi) an.
Zwischen dem Griffelbeinköpfchen und dem Röhrbein sind straffe Gelenke ausgebildet. Die proximalen Abschnitte der Metakarpalknochen sind durch die Ligamenta metacarpea miteinander verbunden. Am Griffelbeinköpfchen sowie im proximalen Abschnitt des Griffelbeinkörpers entspringt der Musculus interosseus medius.
Klinik
Aufgrund der Lage und ihrer statischen Funktion können die Griffelbeine sowohl traumatisch als auch in Folge einer Überbelastung frakturieren. Griffelbeinfrakturen treten bei Pferden verhältnismäßig häufig auf und müssen - abhängig von ihrer Art und Lage - individuell behandelt werden.
Bei der Punktion der Tarsometatarsalgelenke (z.B. im Rahmen einer diagnostischen Anästhesie) wird die Kanüle lateral im Gelenkspalt zwischen dem Os tarsale quartum und dem Griffelbeinköpfchen eingeführt.
Literatur
- Salomon FV, Geyer H, Gille U (Hrsg.). 2008. Anatomie für die Tiermedizin. 2., aktualisierte und erweiterte Auflage. Stuttgart: Enke Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG. ISBN: 978-3-8304-1075-1
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