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Gaming Disorder

(Weitergeleitet von Gaming-Disorder)

Synonyme: Computerspielabhängigkeit, Videospielabhängigkeit, Internet Gaming Disorder

1. Definition

Gaming Disorder ist eine Erkrankung aus der Gruppe der Verhaltensstörungen, die durch ein unkontrolliertes und übermäßiges Computerspielen gekennzeichnet ist. Sie weist ähnliche Symptome wie eine substanzgebundene Abhängigkeit auf.

2. Nomenklatur

Gaming Disorder wurde bis 2013 unter "Internet Gaming Disorder" aufgeführt. Seit 2018 umfasst Gaming Disorder sowohl Online- als auch Offline-Spiele und wurde von der WHO als eigenständige Erkrankung aufgenommen.

3. Prävalenz

Die Prävalenz von Gaming Disorder variiert je nach Studie und Population. Es wird derzeit (2025) angenommen, dass die Prävalenz in der Weltbevölkerung bei etwa 3 bis 5 % liegt. Bei Jugendlichen ist die Prävalenz höher. Zudem sind mehr Männer von der Gaming Disorder betroffen.

4. Ätiologie

Die genauen Ursachen der Gaming Disorder sind bisher (2025) unbekannt. Vermutlich spielen neurologische, psychologische und soziale Faktoren eine besondere Rolle. Zu den untersuchten Faktoren gehören das dopaminerge Behlohnungssystem des Gehirns, Angstzustände und Stress. Zudem sind bestimmte Persönlichkeitsmerkmale wie niedrige Gewissenhaftigkeit und hoher Neurotizismus Teil wissenschaftlicher Studien.

5. Kriterien

Zu den Kriterien der Gaming Disorder gehören:

  • übermäßiges Spielen
  • Verheimlichung des Spielkonsums
  • Priorisierung von Computerspielen gegenüber anderen Aktivitäten
  • Soziale und psychologische Isolierung
  • Abwehrhaltung und Wut

6. Klinik

Gaming Disorder kann zu psychischen und physischen Problemen führen, wie z.B.:

Bei den Betroffenen wurden zudem neurologische Veränderungen in Gehirnarealen wie dem präfrontalen Kortex und dem Striatum festgestellt.

7. Therapie

Die Behandlung einer Gaming Disorder besteht primär aus kognitiver Verhaltenstherapie und Psychotherapie. Häufig wird eine Behandlung des Abusus angewandt, welche die Stimuluskontrolle, das Erlernen angemessener Anpassungsreaktionen, Selbstüberwachungsstrategien, den kognitiven Wiederaufbau, suchtbezogenes kritisches Denken und Methoden zur Entzugsregulierung mit Exposition umfasst.

Eine medikamentöse Therapie wird derzeit (2025) nur zur Behandlung von Entzugssymptomen oder Komorbiditäten (z.B. Depression oder Angststörung) empfohlen.[1]

8. Quellen

9. Literatur

  1. S1-Leitlinie – Diagnostik und Therapie von Internetnutzungsstörungen. AWMF-Register Nr. 076-011. 2025

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01.04.2025, 17:07
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