Gadodiamid
Synonyme: Gadodiamidum u.a.
Handelsname: Omniscan®
Englisch: gadodiamide
Definition
Bei Gadodiamid handelt es sich um ein paramagnetisches Kontrastmittel für die Magnetresonanztomographie (MRT).
Pharmakokinetik
Die Plasmahalbwertszeit beträgt durchschnittlich 1,1 Stunden. Es fehlen Hinweise auf eine Plasmaproteinbindung von Gadodiamid. Die Substanz passiert nicht die intakte Blut-Hirn-Schranke. Der Wirkstoff wird nicht metabolisiert und folglich in unveränderter Form renal eliminiert.
Wirkmechanismus
Gadodiamid erhöht den Kontrast mittels des Gadoliniumkomplexes. Die Spin-Gitter-Relaxationszeit angeregter Atomkerne wird verkürzt und führt so zu einer erhöhten Signalintensität und einer damit einhergehenden Kontrastverstärkung.
Indikationen
Gadodiamid ist im Rahmen diagnostischer Zwecke zur Kontrastverstärkung bei der kranialen und spinalen Magnetresonanztomographie sowie bei der Ganzkörper- Magnetresonanztomographie (GK-MRT) inkl. Ganzkörper-MR-Angiographie (GKMRA) indiziert.
Applikationsformen
Das Arzneimittel wird als Injektionslösung appliziert.
Nebenwirkungen
- Reaktionen an der Injektionsstelle: Schmerzen, Druck-, Wärme-, Kältegefühl
- Kopfschmerzen, Schwindel
- Störungen des Gastrointestinaltrakts: Übelkeit, Erbrechen, Geschmacksstörungen
- Atemnot, anaphylaktischer Schock
Bei niereninsuffizienten Patienten kann es zum Auftreten einer nephrogenen systemischen Fibrose (NSF) kommen.
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff
- geplante bzw. erfolgte Lebertransplantation
- Nierenfunktionsstörungen
- Schwangerschaft, Stillzeit