Floride orale Papillomatose
Synonyme: verruköses Karzinom der oralen Mukosa, Papillomatosis mucosae carcinoides, proliferative verruköse Leukoplakie
Englisch: oral florid papillomatosis
1. Definition
Die floride orale Papillomatose, kurz FOP, ist eine Erkrankung der Mundschleimhaut, die mit multiplen, weißlichen Wucherungen in der Mundhöhle einhergeht. Sie gehört zu den verrukösen Karzinomen und hat entsprechend nur eine geringe Metastasierungstendenz.
2. Ätiologie
Die floride orale Papillomatose basiert auf einer Proliferation der Epithelzellen der Mundschleimhaut. Die genaue Ätiologie ist bislang (2025) nicht geklärt. Häufig ist die Erkrankung mit einer HPV-Infektion assoziiert (v.a. mit den Low-risk-Typen HPV-6 und HPV-11). Weitere Risikofaktoren sind:
- Chronische mechanische Reizungen, z.B. durch schlecht sitzenden Zahnersatz
- Immunsuppression
- schlecht kontrollierter Diabetes mellitus
- Nikotin- oder Alkoholabusus
3. Symptome
Betroffene weisen multiple, warzenartige oder blumenkohlartige Wucherungen mit grauweißlicher Oberfläche in der Mundhöhle auf. Diese weiten sich im Verlauf aus und konfluieren. Die Läsionen sind in der Regel nicht schmerzhaft.
4. Histopathologie
Histopathologisch zeigen sich Hyperkeratose und papilläre Epithelwucherungen. Zudem sind häufig Koilozyten nachweisbar, die typisch für HPV-Infektionen sind.
5. Differentialdiagnosen
- Orale Leukoplakie
- Fokale epitheliale Hyperplasie (Morbus Heck)
6. Therapie
Die floride orale Papillomatose wird in der Regel chirurgisch entfernt. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind vorgesehen, da die Rezidivrate hoch ist und ein Übergang in ein Plattenepithelkarzinom möglich ist.
7. Quellen
- Altmeyers Enzyklopädie - Papillomatose floride orale, abgerufen am 18.01.2025
- Springer - Floride orale Papillomatose, abgerufen am 18.01.2025