Fibroblasten-Wachstumsfaktor 9
Englisch: fibroblast growth factor 9, heparin-binding growth factor 9 (HBGF-9), glia-activating factor (GAF)
Definition
Der Fibroblasten-Wachstumsfaktor 9, kurz FGF9, ist ein Protein aus der Familie der Fibroblasten-Wachstumsfaktoren. Er spielt eine wichtige Rolle bei der Regulation von Zellvorgängen wie Proliferation und Differenzierung. FGF9 wird in vielen Geweben exprimiert, besonders in den Gliazellen.
Genetik
FGF9 wird durch das gleichnamige Gen auf Chromosom 13 an Genlokus 13q12.11 kodiert. Es sind mehrere Isoformen bekannt.
Biochemie
FGF9 besteht aus 208 Aminosäuren und hat ein Molekulargewicht von rund 23 kDa. Es besitzt eine FGF-Kerndomäne, die charakteristisch für alle Fibroblasten-Wachstumsfaktoren ist.
Wirkung
FGF9 bindet an FGF-Rezeptoren (FGFR1-4) auf der Zelloberfläche und löst so intrazellulärere Signalkaskaden aus, wie beispielsweise den Ras/Raf/MAPK-Signalweg und den PI3K-Akt-Signalweg. Auch die Signalwege PLCγ und JAK-STAT werden durch die Rezeptorbindung in Gang gesetzt.
Funktion
FGF9 reguliert die Embryonalentwicklung und die Differenzierung von Gliazellen. Er spielt eine Rolle bei der Reparatur und Regeneration von Hirngewebe sowie bei der Entstehung von neuronalen Tumoren.
Klinik
Mutationen im FGF9-Gen werden mit verschiedenen genetisch bedingten Erkrankungen in Verbindung gebracht. Dazu gehören z.B. das Syndrom der multiplen Synostosen. Darüber hinaus fördert eine Überexpression des Gens das Wachstum von Tumoren.
Literatur
- UniProt – FGF9_HUMAN, abgerufen am 15.09.2023
- GeneCard – FGF9, abgerufen am 15.09.2023
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