Fetuin B
1. Definition
Fetuin B ist ein in der Leber gebildetes Plasmaprotein. Es verhindert u.a. die vorzeitige kortikale Reaktion der Eizelle und spielt somit eine wichtige Rolle bei der Befruchtung.[1]
2. Genetik
Fetuin B wird durch das gleichnamige Gen auf Chromosom 3 an Genlokus 3q27.3 kodiert.[1]
3. Biochemie
Fetuin B besteht aus 382 Aminosäuren und hat ein Molekulargewicht von rund 42 kDa.[1] Es gehört zur Cystatin-Superfamilie.
4. Funktion
Fetuin B ist ein Inhibitor der Proteinase Ovastacin. Diese Proteinase ist an der Umstrukturierung der Zona pellucida beteiligt. Wird sie durch Fetuin B gehemmt, bleibt die Härtung der Zona pellucida aus und die Eizelle ist weiterhin befruchtungsfähig.[2]
Sobald ein Spermium in die Eizelle eindringt, werden so viele Ovastacin-Granula freigesetzt, dass das Fetuin B übersättigt wird und seine inhibierende Wirkung verliert.
5. Klinische Relevanz
Mutationen des Gens Fetuin B sind mit toxischer Pneumonitis assoziiert.[1]
6. Literatur
- Cuppari A; Structure of mammalian plasma fetuin-B and its mechanism of selective metallopeptidase inhibition. IUCrJ. 2019 Feb 28;6(Pt 2):317-330.
- Meex RC; Fetuin B Is a Secreted Hepatocyte Factor Linking Steatosis to Impaired Glucose Metabolism. Cell Metab. 2015 Dec 1;22(6):1078-89.
7. Quellen
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 GeneCards; FETUB gene; abgerufen am 26.06.2024
- ↑ Floehr J; Analyse von Struktur und Funktion des Plasmaproteins Fetuin-B; Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 398284281