Extrakranielles Carotisaneurysma
Synonyme: ECA, Carotis-Aneurysma
Englisch: extracranial carotid artery aneurysm
Definition:
Ein extrakranielles Carotisaneurysma, kurz ECA, ist eine seltene, pathologische Erweiterung der extrakraniellen Arteria carotis communis, Arteria carotis interna oder Arteria carotis externa. Ein Aneurysma wird ab einem Größendurchmesser größer 50 % im Vergleich zum gesunden Abschnitt definiert.
Epidemiologie
Aneurysmen der extrakraniellen Arteria carotis machen nur 0,4 - 3,8 % aller Operationen an der Carotis aus. Etwa 3 % aller Patienten mit einem intrakraniellen Aneurysma haben auch ein extrakranielles Aneurysma im Bereich der Carotiden. In fast der Hälfte der Fälle ist die Arteria carotis interna betroffen.
Ursachen
Symptome
Häufig sind die Patienten lange asymptomatisch. Mögliche Beschwerden sind:
- fokal neurologische Defizite (TIA, Schlaganfall)
- tastbare, pulsierende Schwellung am Hals
- Heiserkeit (durch Druck auf den Nervus vagus)
- Dysphagie
- Halsschmerzen
Diagnostik
Die Diagnosestellung erfolgt primär mittels bildgebender Verfahren wie der Duplexsonographie, CT-Angiographie oder MR-Angiographie.
Therapie
Das therapeutische Vorgehen ist abhängig von der Größe des Aneurysmas, dem Vorliegen von Symptomen und dem individuellen Risikoprofil der Patientin bzw. des Patienten.
Bei asymptomatischen Patienten wird in der Regel konservativ vorgegangen. Dies kann individuell die Gabe von Thrombozytenaggregationshemmern, Statinen und Antihypertensiva beinhalten.
Operativ kann ein Carotisinterponat bzw. eine Aneurysmaresektion mit Gefäßrekonstruktion erfolgen. Alternativ sind auch interventionelle Eingriffe mit Stenting und/oder Coilembolisation möglich.
Quellen
- Aneurysmata der extrakraniellen hirnzuführenden Arterien, Springer Medizin, 2022