Ependymale Zyste
Synonym: glioependymale Zyste
Englisch: ependymal cyst, glioependymal cyst
Definition
Ependymale Zysten sind meist intraventrikulär, seltener intraparenchymal lokalisierte intrakranielle Zysten. Teilweise werden sie als Unterform der neuroepithelialen Zyste angesehen.
Epidemiologie
Ependymale Zysten machen ca. 1 % aller nicht neoplastischen intrakraniellen Zysten aus. Das Hauptalter bei Erstdiagose liegt vor dem 40. Lebensjahr.
Ätiologie
Die Ursache einer ependymalen Zyste ist derzeit (2023) unklar.
Pathologie
Ependymale Zysten sind solitäre Zysten, die am häufigsten im Atrium der Seitenventrikel vorkommen. Seltener befinden sie sich im Hirnparenchym. Sie stellen unilokuläre, dünnwandige, mit liquorähnlicher Flüssigkeit gefüllte Zysten dar, die durch einfaches kubisches bis hochprismatisches Ependym ausgekleidet sind.
Klinik
Ependymale Zysten verlaufen meist asymptomatisch. Die häufigsten Symptome bei Manifestatioon sind Kopfschmerzen und kognitive Dysfunktion. Große Zysten können zu einem Hydrocephalus occlusus führen.
Diagnostik
Ependymale Zysten sind meist ein Zufallsbefund in der Bildgebung oder Autopsie. Bei intraventrikulärer Lokalisation führen sie zu einer Asymmetrie der Seitenventrikel. Sie sind liquor-isodens (CT) bzw. -isointens (MRT). In der FLAIR-Sequenz wird das Signal supprimiert. Eine Diffusionsrestriktion oder Kontrastmittelaufnahme liegt nicht vor. Mittels einer CISS-Sequenz kann die dünne Zystenwand dargestellt werden.
Differenzialdiagnosen
Ependymale Zysten können radiologisch nicht von anderen benignen intrakraniellen Zysten wie neuroepithelialen Zysten zu unterscheiden sein. Plexus-choroideus-Zysten sind typischeweise bilateral, oft multilokulär und im Glomus choroideum lokalisiert, während sich ependymale Zysten außerhalb des Plexus befinden und diesen nach superolateral verlagern.
Intrakranielle Epidermoidzysten befinden sich selten im Seitenventrikel. weiterhin liegt keine vollständige FLAIR-Suppression und eine Diffusionsrestriktion vor. Arachnoidalzysten sind in der Dichte bzw. Signalintensität identisch zu ependymalen Zysten, befinden sich jedoch selten intraventrikulär. Zystische Metastasen des Plexus choroideus sind selten und zeigen typischerweise ein noduläres oder irreguläres randständiges Enhancement.
Therapie
Ependymale Zysten können endoskopisch gefenstert werden.[1]
Quellen
- ↑ El Damaty A et al. Neuroendoscopic Approach to Intracranial Ependymal Cysts. World Neurosurg. 2017
Peer-Review durch Bijan Fink |