Entlassrezept
Definition
Das Entlassrezept ist ein Rezept, das zum Abschluss einer stationären Behandlung ausgestellt wird.
Hintergrund
Das Entlassrezept wurde entwickelt, um Patienten, die aus dem Krankenhaus entlassen werden, solange mit Medikamenten und Hilfsmitteln zu versorgen, bis sie ihren Hausarzt bzw. einen niedergelassenen Facharzt aufsuchen können.
Erscheinungsbild
Verwendet wird ein Muster 16 Rezeptvordruck, auf dem im Personalienfeld als Wasserzeichen der diagonale Schriftzug "Entlassmanagement" eingedruckt ist. Bei Betäubungsmitteln und T-Substanzen ( z.B. Lenalidomid) werden die normalen BtM- und T-Rezepte verwendet.
Im Statusfeld der Patientendaten erscheint an letzter Stelle eine "4". Aufkleber im Personalienfeld sind, wie auf allen Rezepten, nicht zulässig, auch wenn sie im Klinikalltag Erleichterung verschaffen.
Besonderheiten
Gültigkeit
Das Entlassrezept ist nur 3 Werktage (Montag bis Samstag), inklusive des Ausstellungsdatums, gültig. Dies gilt auch für BtM- und T-Rezepte im Rahmen des Entlassmanagements.
Packungsgrößen
Es dürfen ausschließlich Packungen mit dem kleinsten Packungsgrößenkennzeichen laut Packungsgrößenverordnung verordnet werden.
Durch diese Formalie sind nicht alle Medikamente im Rahmen des Entlassmanagements verordnungsfähig. Ein Cefuroxim-Saft für Kinder beispielsweise ist nur als N2-Packung im Handel, es ist für Cefuroxim jedoch der N1-Bereich definiert. Ersatzkassen lassen in diesem Fall eine Belieferung zu, Primärkassen jedoch nicht. Der Patient müsste das Medikament selber bezahlen.
Hilfsmittel
Hilfsmittel dürfen in ihrer Menge für einen Zeitraum von 7 Tagen verordnet werden. Gibt es keine entsprechende Packungsgröße, so kann die nächstgrößere abgegeben werden. Ist das Hilfsmittel nicht zum Verbrauch bestimmt, wie eine Inhalierkammer, dann gilt der Versorgungszeitraum nicht. Die Hilfsmittel dürfen nicht zum Dauergebrauch vorgesehen sein, sondern nur für den akuten Bedarf.