Ersatzkasse

Die Ersatzkassen entstanden aufgrund der Reichsversicherungsverordung 1911 aus den freien Hilfskassen, den berufsständischen Selbsthilfeeinrichtungen. Entsprechende Berufsangehörige (z.B. Techniker, Kaufmänner, Arbeiter etc.) konnten sich, statt in den Primärkassen, bei einer Ersatzkasse versichern. Hierbei blieb die Organisation den Mitgliedern selbst überlassen. Heute sind die Ersatzkassen für jeden offen und nicht nur für entsprechende Berufsangehörige zugänglich. Noch heute beziehen sich viele Namen der Ersatzkassen auf die damalig versicherten Berufsgruppen.

Zu den Ersatzkassen gehören:

• Techniker Krankenkasse (TK)
• BARMER
• DAK-Gesundheit (DAK)
• Kaufmännische Krankenkasse (KKH)
• Handelskrankenkasse (HHK)
• Hanseatische Krankenkasse (HEK)

Zusammen bilden die Mitglieder seit 2009 den freiwilligen Verband der Ersatzkassen (VDEK), der als Interessenvertretung fungiert.

Alle Ersatzkassen sind bundesweit geöffnet, weshalb Bundesbehörden oder benannte Stellen die Staatsaufsicht ausüben. Noch heute halten zwei der sechs Krankenkassen vollständig an der Selbstorganisation fest. Im Rahmen von Sozialwahlen werden Arbeitnehmer in den Verwaltungsrat gewählt. In den anderen vier Krankenkassen ist durch Krankenkassenfusionen der Verwaltungsrat zur Hälfte aus Arbeitnehmern und Arbeitgebern besetzt.

Seitdem 1996 die freie Kassenwahl (Wahlfreiheit) eingeführt wurde, hat die Unterteilung in Primär- und Ersatzkasse für den Versicherten nahezu vollständig an Bedeutung verloren. Für die Leistungserbringer im Gesundheitswesen spielt die Unterteilung insofern noch eine Rolle, dass unterschiedliche Lieferverträge geschlossen wurden. Diese sind zwar überwiegend gleich, jedoch unterscheiden sich die Verträge im Detail.