Elastofibrom
Synonym: Elastofibroma dorsi
Definition
Das Elastofibrom ist ein seltener, gutartiger, langsam wachsender Tumor des Bindegewebes. Es tritt typischerweise subskapulär auf (Elastofibroma dorsi). Die Läsion ist klinisch meist symptomlos und wird häufig zufällig entdeckt.
Epidemiologie
Das Elastofibrom tritt bevorzugt bei Frauen jenseits der fünften Lebensdekade auf. Die häufigste Lokalisation ist die subskapuläre Region. Bilaterale Befunde wurden in etwa 18–25 % der Fälle beobachtet. In der Literatur wird eine Prävalenz von bis zu 2 % bei über 60-Jährigen angegeben.
Ätiopathogenese
Die Ätiopathogenese ist bisher (2025) nicht vollständig geklärt. Diskutiert werden repetitive Mikrotraumata bei mechanischer Belastung sowie genetische Faktoren. Eine familiäre Häufung deutet auf eine genetische Prädisposition hin.
Lokalisation
In mehr als 95 % der Fälle befindet sich das Elastofibrom im subskapulären Bereich zwischen Musculus latissimus dorsi und Thoraxwand. Weitere, seltenere Lokalisationen sind paraskapulär, Hüfte oder Oberschenkel.
Klinik
Die meisten Fälle sind asymptomatisch. Wenn Symptome auftreten, handelt es sich größtenteils um druckabhängige Schmerzen, Schwellung oder ein Schnappen der Scapula bei Armbewegung. Der Tumor ist meist 4 bis 12 cm groß, elastisch-derb und wenig verschieblich. In seltenen Fällen bestehen Verwachsungen mit der Muskulatur.
Diagnostik
Die Diagnose basiert auf klinischer Untersuchung und bildgebender Diagnostik. In typischen Fällen genügt die Sonographie zur Diagnosesicherung. Hier zeigt sich eine inhomogene, schlecht umgrenzte Struktur mit wechselnden echogenen und hypoechogenen Streifen. Die MRT gilt als sensitivste Methode und zeigt eine heterogene Läsion mit linearen Fettsignalen zwischen muskelisodensen Strukturen. Eine Biopsie ist bei typischem Bild nicht erforderlich, sondern nur bei unklarer oder atypischer Präsentation indiziert.
Pathohistologie
Pathohistologisch handelt es sich um eine zellarme Läsion mit breiten, eosinophilen elastischen Fasern und kollagenem Bindegewebe, durchsetzt von Fettzellen. Die Struktur ist häufig nicht kapsuliert. Immunhistologisch lassen sich Myofibroblasten, CD34- und S100-positive Zellen nachweisen.
Differentialdiagnosen
Mögliche Differentialdiagnosen sind z.B.:
- Lipom
- Liposarkom
- aggressive Fibromatosen
- Pseudoxanthoma elasticum
- Hämatom
Therapie
Asymptomatische Befunde müssen nicht therapiert werden. Bei symptomatischen oder ästhetisch störenden Befunden wird eine chirurgische Exzision empfohlen. In der Regel genügt ein geringer Sicherheitsabstand, da keine maligne Entartung beschrieben wurde. Auch bei beidseitigem Befund kann eine sequenzielle Operation erfolgen. Rezidive sind selten.
Literatur
- altmeyers.org – Elastofibrom, abgerufen am 27.11.2025
- orpha.net – Elastofibroma dorsi, abgerufen am 27.11.2025