Elaeophorose (Pferd)
Synonym: Elaeophora boehmi-Infektion des Pferdes
Definition
Die Elaeophorose des Pferdes ist eine durch den Parasiten Elaeophora boehmi verursachte Erkrankung des Pferdes.
Erreger
Elaeophora boehmi ist ein Parasit aus der Familie der Onchocercidae, der am Vorderende keine Lippen besitzt. Die Kutikula des Männchens und der vordere Teil des Weibchens ist artspezifisch quergestreift. Der Ösophagus ist besonders lang ausgebildet.
Die Männchen sind 4,5 bis 6 cm lang und am Hinterende korkenzieherartig gewunden. Die Spicula sind 90 bis 100 bzw. 270 bis 300 μm lang. Weibchen sind mit 20 bis 40 cm deutlich länger als Männchen. Ihre Vulva ist etwa 460 bis 600 μm hinter dem Vorderende lokalisiert und das Hinterende ist gedreht. Die Mikrofilarien sind 300 - 330 μm lang und am Hinterende peitschenschnurartig ausgezogen. Die Schwanzlänge kann ab der Genitalzelle bis zu 120 μm messen.
Die Adulten parasitieren in den Arterie und Venen im Bereich des Hauptmittelfußknochens und des Fesselbeins.
Vorkommen
Elaeophora boehmi wurde bei 6,2 % von 81 untersuchten Pferden in Österreich nachgewiesen.
Entwicklung
Als Zwischenwirte und Vektoren fungieren vermutlich Bremsen (Tabanidae), die u.a auch Elaeophora schneideri der Wiederkäuer übertragen. Einzelheiten über den Lebenszyklus sind bis dato (2018) nicht bekannt.
Klinik
Elaeophora boehmi sind Nematoden die in Arterien- und Venenwandungen parasitieren. Dort verursachen sie Entzündungen sowie beträchtliche Verdickungen der Gefäßwände, die teilweise erbsengroß sind (konfluierende Wurmknoten).
Die durch die Gefäßveränderungen hervorgerufenen Störungen der Blutversorgung der distalen Gliedmaßenabschnitte verursachen bei gleichzeitigem Befall mehrerer Gefäße deutliche Lahmheiten.
Diagnose
Die Diagnose wird anhand des klinischen Bildes sowie dem Nachweis der Mikrofilarien im Blut gestellt.
Therapie
Eine Möglichkeit der Chemotherapie ist nicht bekannt.
Literatur
- Boch, Josef, Supperer, Rudolf. Veterinärmedizinische Parasitologie. 6. vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Parey Verlag, 2005
um diese Funktion zu nutzen.