Eikenella corrodens
Definition
Eikenella corrodens ist eine mikroaerophiles, gramnegatives Stäbchenbakterium, das physiologisch in der Mundflora des Menschen vorkommt.
Eikenella corrodens ist das E in dem Akronym HACEK-Gruppe.
Klinik
Eikenella corrodens ist fakultativ pathogen und häufig - vor allem in Gesellschaft mit Streptokokken - an Mischinfektionen beteiligt. Der Erreger kann jedoch auch ohne Begleitkeime Infekte bei immunkompetenten und immunsupprimierten Patienten auslösen.[1] Er lässt sich insbesondere bei infizierten Bissverletzungen durch Menschen nachweisen.
Eikonella corrodens ist häufig mit Parodontitis assoziiert. Das Bakterium lässt sich an der Schmelz-Zement-Grenze nieder und erlaubt dort anderen pathogenen Erregern die Anheftung. Dadurch fördert es die Entstehung der parodontalen Entzündung. Es wird zum sogenannten grünen Komplex gezählt.
Gelegentlich wird Eikenella corrodens als Verursacher einer bakteriellen Endokarditis nachgewiesen.
Resistenz
Die Empfindlichkeit gegenüber Antibiotika kann bei verschiedenen Isolaten variieren. Wirksam sind in der Regel Penicillin, Tetrazyklin und Chloramphenicol sowie Cefoxitin und Cephalosporine der 3. Generation. Resistenz besteht gegenüber Metronidazol, Oxacillin, Clindamycin und Cephalosporinen der 1. Generation. Daher sollte man diese Antibiotika bei menschlichen Bisswunden nicht kalkuliert anwenden.
Quellen
- ↑ Decker MD: Eikenella corrodens. Infect Control. 1986 Jan;7(1): 36-41