ELISpot
1. Definition
ELISpot, kurz für enzyme-linked immunosorbent spot assay, ist eine hochsensitive immunologische Nachweismethode (Assay) zur Quantifizierung sekretierter Proteine, insbesondere Zytokine oder Antikörper, auf Einzelzellebene. Die Methode basiert auf einer enzymatischen Farbreaktion.
Eine Variante zum simultanen Nachweis mehrerer Analyte ist der FluoroSpot.
2. Ablauf
Der ELISpot Assay ist eine Weiterentwicklung des ELISA (Enzyme-Linked Immunosorbent Assay). Der Ablauf umfasst folgende Schritte:
- Beschichtung der Platte: Eine PVDF- oder Nitrocellulose-Mikrotiterplatte wird mit spezifischen Capture-Antikörpern beschichtet, die das zu analysierende Molekül (z.B. ein Zytokin) binden.
- Zellkultur: Die zu untersuchenden Zellen (meist T- oder B-Zellen) werden auf die Platte gegeben, inkubiert und stimuliert, um die Sekretion von Zytokinen oder Antikörpern zu induzieren.
- Bindung und Detektion: Die sezernierten Moleküle werden direkt in der Umgebung der jeweiligen Zelle an die immobilisierten Antikörper gebunden. Ein sekundärer enzymgekoppelter Antikörper erkennt das gebundene Molekül.
- Enzymmarkierung und Farbreaktion: Über das gekoppelte Enzym wird eine Farbreaktion ausgelöst, die als Punkt (Spot) sichtbar wird.
- Quantifizierung: Die Spots werden mittels Mikroskopie oder automatisierter Bildanalyse ausgezählt, wobei jeder Spot einer sezernierenden Zelle entspricht.
3. Anwendung
Aufgrund seiner hohen Sensitivität findet der ELISpot-Assay breite Anwendung in klinischen und wissenschaftlichen Forschungsbereichen wie:
- Immunüberwachung: Untersuchung von Immunantworten bei Infektionen, Krebs oder Autoimmunerkrankungen
- Impfstoffentwicklung: Bewertung von T-Zell- oder B-Zell-Reaktionen auf Impfstoffe
- Transplantationsforschung: Nachweis alloreaktiver T-Zellen bei Transplantationspatienten
- Infektionskrankheiten: Messung der Immunantwort auf Krankheitserreger wie HIV, Tuberkulose oder SARS-CoV-2.
Fachgebiete:
Immunologie, Labormedizin