Dual Trigger

Sobald eine Kohorte von Ovarialfollikel unter einer ovariellen Stimulation eine angemessene Größe erreicht hat, erfolgt die Ovulationsinduktion. Im Agonistenprotokoll dient dabei hCG als Trigger, das zu ca. 85 % identisch mit luteinisierenden Hormons (LH) ist und dessen Funktion in der Ovulationsinduktion übernimmt.

Im Rahmen eines Antagonistenprotokolls wird eine Ovulationsinduktion mit einem GnRH-Analogon wie Triptorelin (Decapeptyl) durchgeführt. GnRH-Agonisten induzieren dabei die Freisetzung des LH durch die Hypophyse. Da hierbei kein hCG verwendet wird, wird das Risiko für ein ovarielles Hyperstimulationssyndrom (OHSS) reduziert. Nachteile einer Ovulationsinduktion mittels GnRH-Analoga sind die geringere Effektivität, die geringere Anzahl reifer Eizellen (MII-Oozyten) und das Auftreten eines Empty Follicle Syndroms.

Die Dual-Trigger-Anwendung wurde erstmals 2013 von einer spanischen Autorengruppe beschrieben.

Die synergistische Wirkung beider Trigger soll Anzahl und Reife der bei der Eizellpunktion gewonnenen Eizellen erhöhen und damit zu einem besseren IVF-Outcome wie einer höheren klinischen Schwangerschaftsrate beitragen. Die Datenlage ist hierzu gegenwärtig (2025) noch inkonsistent.

• Castillo et al. Successful Pregnancy Following Dual Triggering Concept (rhCG + GnRH Agonist) in a Patient Showing Repetitive Inmature Oocytes and Empty Follicle Syndrome: Case Report. Journal of Medical Cases. 4:221-226. 2013
• Beebeejaun et al. Triggering oocyte maturation in in vitro fertilization treatment in healthy responders: a systematic review and network meta-analysis. Fertil Steril. 123(5):812-826. 2025
• Hsia et al. Dual trigger improves the pregnancy rate in fresh in vitro fertilization (IVF) cycles compared with the human chorionic gonadotropin (hCG) trigger: a systematic review and meta-analysis of randomized trials. J Assist Reprod Genet. 40(9):2063-2077. 2023