Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie
Definition
Die Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie, kurz DGT, ist eine medizinische Fachgesellschaft. Sie fördert Forschung, Aus- und Weiterbildung sowie die klinische Versorgung im gesamten Spektrum der Thoraxchirurgie. Dazu zählen operative Eingriffe an Lunge, Pleura, Mediastinum, Brustwand und Zwerchfell.
Hintergrund
Die DGT wurde 1991 gegründet und hat ihren Sitz in Berlin. Sie ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) und repräsentiert die Thoraxchirurgie auf nationaler und internationaler Ebene, unter anderem durch Kooperationen mit der European Society of Thoracic Surgeons (ESTS) und weiteren internationalen Fachgesellschaften.
Die Gesellschaft vereint Fachärzte für Thoraxchirurgie, Weiterbildungsassistenten, Pflegefachkräfte, Wissenschaftler und Studierende, die sich mit der chirurgischen Versorgung thorakaler Erkrankungen befassen.
Ziel der DGT ist es, eine qualitativ hochwertige und moderne thoraxchirurgische Versorgung sicherzustellen und das Fachgebiet kontinuierlich weiterzuentwickeln. Die Thoraxchirurgie umfasst ein breites operatives Spektrum: onkologische Eingriffe bei Lungenkarzinomen, minimal-invasive Verfahren wie die videoassistierte Thoraxchirurgie (VATS) und robotische Thoraxchirurgie, Eingriffe bei Infektionen und Emphysem sowie komplexe Operationen im Mediastinum oder an der Brustwand.
Aufgaben
Die zentralen Aufgaben der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie umfassen:
- Förderung von Forschung und Lehre in der Thoraxchirurgie
- Organisation wissenschaftlicher Jahrestagungen, Kongresse und Fortbildungsformate
- Weiterentwicklung der Facharztausbildung Thoraxchirurgie sowie zusätzlicher Qualifikationen
- Erstellung und Publikation evidenzbasierter Leitlinien in Zusammenarbeit mit der AWMF
- Qualitätssicherung durch Register (z.B. Lungenkrebsregister), Zertifizierungsprogramme und Benchmarking
- Unterstützung des wissenschaftlichen Nachwuchses durch Preise, Stipendien und Forschungsförderung
Die DGT arbeitet eng mit nationalen und internationalen Fachgesellschaften aus Chirurgie, Pneumologie, Onkologie, Radiologie und Anästhesiologie zusammen, um interdisziplinäre Standards weiterzuentwickeln und die Versorgung thoraxchirurgischer Patienten zu optimieren.
Leitlinienarbeit
Die DGT ist aktiv an der Entwicklung AWMF-gelisteter Leitlinien beteiligt. Zentrale Themen der Leitlinienarbeit sind unter anderem:
- Diagnostik und Therapie des Lungenkarzinoms
- Behandlung pleuraler Erkrankungen, z. B. Empyem oder Pneumothorax
- Thoraxtrauma und operative Versorgung von Brustwandverletzungen
- Mediastinale Tumoren
- Minimal-invasive und robotische Thoraxchirurgie
- Präoperative Risikostratifikation und perioperative Standards