Mastzellstabilisator
Synonyme: Cromon, Degranulationshemmer
Englisch: mast cell stabilizers
Definition
Mastzellstabilisatoren oder Cromone sind eine Gruppe von Wirkstoffen, welche zur Prophylaxe von Allergiesymptomen eingesetzt werden.
Wirkungsmechanismus
Der Wirkungsmechanismus der Mastzellstabilisatoren ist nicht vollständig aufgeklärt (2018). Sie hemmen bei Anwendung die Ausschüttung von Histamin und Leukotrienen aus Mastzellen.
Darüber hinaus werden weitere Effekte der Mastzellstabilisatoren postuliert. Sie wirken wahrscheinlich hemmend auf die Wirkung von Substanzen, die als Mediator bei allergischen Reaktionen fungieren (z.B. Substanz P).
Indikationen
Mastzellstabilisatoren können prophylaktisch bei allergischen Erkrankungen angewendet werden. Zum Indikationsbereich gehören:
- Asthma bronchiale (insbesondere bei allergischer Disposition)
- Allergische Rhinokonjunktivitis
- Lebensmittelallergien
Die Anwendung der Mastzellstabilisatoren erfolgt immer lokal, d.h. in Form von Inhalationen, Nasenspray oder Augentropfen.
Substanzen
Substanzen, die als Mastzellstabilisatoren wirken, können natürlich (z.B. Alkaloide, Biologicals, Cumarine, Quercetin), naturnah (z.B. Propionsäure-Analoga, Indanonderivate) oder synthetisch (z.B. Midostaurin, JAK-Inhibitoren) sein.[1]
Die erhältlichen Substanzen aus der Gruppe der Cromone sind:
Neben den Cromonen wird auch dem H1-Antihistaminikum Ketotifen eine mastzellstabilisierende Wirkung zugeschrieben.
Nebenwirkungen
Entsprechend der topischen Applikation der Substanzen sind gruppenspezifische systemische Nebenwirkungen sehr selten. Infolge der lokalen Applikationen kann es zu einer Irritation und Reizung der Schleimhäute kommen.
Quellen
- ↑ Finn DF, Walsh JJ: Twenty-first century mast cell stabilizers. Br J Pharmacol. 2013 Sep;170(1):23-37. doi: 10.1111/bph.12138.