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Cor triatrium sinister (Katze)

Synonym: CTS

1. Definition

Das Cor triatrium sinister der Katze, kurz CTS, ist eine seltene kongenitale Missbildung am Herzen.

2. Vorkommen

Die Erkrankung tritt selten auf. Es sind keine Hinweise einer Rasse- oder Geschlechtsprädisposition bekannt.

3. Ätiologie

Beim Cor triatrium sinister handelt es sich um eine kongenitale Missbildung. Das linke Atrium wird durch eine fibromuskuläre Membran in zwei Kammern geteilt, die durch eine bzw. multiple Öffnungen kommunizieren. Der Defekt wird durch eine unvollständige Regression der Vena pulmonalis communis im Rahmen der Embryonalentwicklung hervorgerufen.

In manchen Fällen bestehen zusätzlich andere Missbildungen (z.B. Atriumseptumdefekt).

4. Pathogenese

Durch die Membran wird der linke Vorhof in eine Niederdruckkammer (distal, eigentliches Atrium) und eine Hochdruckkammer (proximal) unterteilt. Das gesamte Blut fließt aus den Lungenvenen in die Hochdruckkammer und von dort über eine bzw. mehrere Öffnungen in die Niederdruckkammer. Der dadurch bestehende vermehrte Widerstand führt zur Druckerhöhung in den Lungenvenen und letztlich zum Lungenödem. Das gleichzeitig bestehende linksseitige Vorwärtsversagen wird klinisch nur selten relevant.

5. Klinik

Die Tiere werden in der Regel mit einem kongestiven Herzversagen (Lungenödem, Pleuraerguss) vorgestellt. Mögliche Symptome sind unter anderem:

6. Diagnostik

Die Diagnose wird mittels Auskultation, Röntgen und Echokardiografie gestellt. Bei der Auskultation kann ein diastolisches Herzgeräusch hörbar sein, das durch den turbulenten Fluss von der Hochdruck- in die Niederdruckkammer hervorgerufen wird. Im Röntgen ist im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung eine deutliche Kardiomegalie und Anzeichen einer linksseitigen Kongestion (z.B. Lungenödem) sichtbar.

Mithilfe der Echokardiografie kann die Diagnose in der Regel gesichert werden. Der linke Vorhof ist meist stark vergrößert und auch die fibromuskuläre Membran kann dargestellt werden.

7. Therapie

Die medikamentöse Behandlung zielt auf die Bekämpfung des kongestiven Herzversagens ab. Beim Einsatz von Diuretika (z.B. Furosemid) und ACE-Hemmer (z.B. Benazepril) muss jedoch beachtet werden, dass eine Reduktion der Vorlast die linksventrikuläre Auswurfleistung deutlich verringern kann.

In der Literatur sind Erfolge chirurgischer Interventionen beschrieben.

8. Quellen

  • Kresken J, Wendt R, Modler P (Hrsg.). Praxis der Kardiologie Hund und Katze. 2., aktualisierte Auflage. Stuttgart: Thieme; 2019. doi:10.1055/b-006-166351
Stichworte: Herz, Katze, Kongenital

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08.11.2021, 18:06
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