Otitis media chronica
Synonym: Chronische Mittelohrentzündung
Definition
Die Otitis media chronica ist die chronisch verlaufende Form der Mittelohrentzündung. Sie zeichnet sich klinisch durch einen dauerhaft bestehenden Defekt des Trommelfells aus.
Pathogenese
Die Otitis media chronica ensteht in den meisten Fällen durch das Zusammenwirken wiederholter Infektionen und anhaltender Belüftungsstörungen der Tuba auditiva. Bei anhaltenden Belüftungsstörungen der Tuba auditiva ohne Infektion entsteht meistens ein Tubenmittelohrkatarrh. Eine zusätzliche Infektion führt zur Otitis media chronica.
Eine weitere Ursache für die Otitis media chronica können traumatisch bzw. entzündlich bedingte (z.B. Scharlach) persistierende Defekte des Trommelfells nach einer Otitis media acuta sein.
Im Regelfall, d.h. bei ausreichender Belüftung der Tuba auditiva führt eine akute Otitis media jedoch selten zur chronischen Mittelohrentzündung. Eher kommt es bei einen belüftungsbedingt gut ausgebildeten Warzenfortsatz zur Mastoiditis.
Die häufigste Komplikation einer Otitis media chronica ist das Cholesteatom, eine Mastoiditis ist hingegen seltener zu beobachten.
Klinik
Typische Befunde bei Otitis media chronica sind ein zentraler oder randständiger Trommelfelldefekt und in der Regel auch eine wechselnd stark ausgeprägte Zerstörung der Gehörknöchelchen. In schweren Fällen können zusätzlich das Gleichgewichtsorgan und der Nervus facialis angegriffen sein.
Symptome
- Ohrenlaufen (Otorrhö)
- Schallleitungsschwerhörigkeit
Formen
Nach der Ausdehnung der Entzündung im Mittelohrraum bzw. der Lokalisation des Trommelfelldefekts werden zwei Formen unterschieden:
- Otitis media chronica mesotympanalis: Zentraler Trommelfelldefekt ohne entzündliche Beteiligung des Knochens
- Otitis media chronica epitympanalis: Randständiger Trommelfelldefekt unter Einbeziehung des Knochens in den Entzündungsprozess.