Carboxyhämoglobin
Abkürzung: COHb
Synonym: CO-Hämoglobin
Definition
Carboxyhämoglobin ist Hämoglobin mit Kohlenmonoxid an der Bindungsstelle für Sauerstoff. Es gehört zu den so genannten Dyshämoglobinen.
Klinsche Bedeutung
Bei einer Kohlenmonoxidintoxikation ist der Anteil des Carboxyhämoglobins am Gesamt-Hämoglobin stark erhöht. Dies liegt daran, dass eingeatmetes Kohlenmonoxid eine im Vergleich zu Sauerstoff etwa 300 mal höhere Affinität zum Hämoglobin aufweist. Daher reicht bereits eine CO-Konzentration von 0,1% in der Einatemluft aus, um etwa 50% des Gesamthämoglobins mit CO zu besetzen.
Durch die Bindung von Kohlenmonoxid an Hämoglobin wird die Oxygenierung des Hämoglobins behindert. Es kommt zu einer Linksverschiebung der Sauerstoffbindungskurve. Die Abgabe von Sauerstoff ans Gewebe ist gestört, was in einer Hypoxie resultiert. Im Verlauf kommt es zu einem anaeroben Stoffwechsel mit Laktatazidose.
Mit klinischen Symptomen muss ab einem CO-Hämoglobin-Anteil von etwa 15% gerechnet werden. Die Tabelle zeigt die Symptome in Abhängigkeit vom Anteil an Carboxyhämoglobin im Blut.
CO-Hb-Anteil | Symptome |
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0 bis 15% |
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15 bis 25% |
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25 bis 35% | |
45 bis 55% |
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55 bis 65% |
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über 65% |
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Labormedizin
Material
Für die Untersuchung werden 2 ml Heparinblut oder EDTA-Blut benötigt. Das Röhrchen muss möglichst bis zum Rand befüllt werden, da sonst ein CO-Austausch mit der Umgebungsluft stattfindet.
Referenzbereich
Der Referenzbereich für das Carboxyhämoglobin liegt bei 0,4 - 1,6 %. Bei Rauchern sind Erhöhungen von 3-10 % noch als normal zu betrachten.
Literatur
- Laborlexikon.de; abgerufen am 23.02.2021