Caliciviridae
Englisch: caliciviruses
Definition
Als Caliciviridae wird eine Familie von ca. 27 - 40 nm großen, unbehüllten, positiv polarisierten, einzelsträngigen RNA-Viren bezeichnet. Diese Viren infizieren eine Vielzahl von Wirten, darunter Menschen, Säugetiere, Vögel und Fische. Sie sind für verschiedene klinische Erkrankungen verantwortlich.
Taxonomie
- Bereich: Riboviria
- Phylum: Pisuviricota
- Klasse: Pisoniviricetes
- Ordnung: Picornavirales
- Familie: Caliciviridae
- Ordnung: Picornavirales
- Klasse: Pisoniviricetes
- Phylum: Pisuviricota
Die Familie der Caliciviridae umfasst mehrere Gattungen, dazu gehören u.a.:
- Norovirus:
- Art: Norwalk-Virus. Verursacht akute Gastroenteritis beim Menschen.
- Sapovirus:
- Art: Sapporo-Virus. Auslöser von Gastroenteritis, hauptsächlich bei Kindern.
- Lagovirus:
- Art: Rabbit Hemorrhagic Disease Virus (RHDV). Verursacht hämorrhagische Erkrankungen bei Kaninchen.
- Vesivirus:
- Art: Felines Calicivirus. Verursacht Atemwegserkrankungen bei Katzen.
Genetik
Das Genom der Caliciviren ist linear und umfasst etwa 7,4 bis 8,3 kb. Es enthält typischerweise zwei bis drei offene Leserahmen (ORFs):
- ORF1: Kodiert für nicht-strukturelle Proteine, einschließlich der RNA-abhängigen RNA-Polymerase, sowie für das Hauptkapsidprotein VP1.
- ORF2: Kodiert für das kleinere strukturelle Protein VP2.
- ORF3: In einigen Gattungen vorhanden; die genaue Funktion ist noch (2024) nicht vollständig geklärt.
Morphologie
Das Kapsid der Viren weist eine icosahedrale Symmetrie auf.
Labordiagnostik
Die Diagnose von Calicivirus-Infektionen erfolgt durch den Nachweis viraler RNA mittels PCR oder durch serologische Methoden. Präventive Maßnahmen umfassen gute Hygienepraxis, insbesondere Händewaschen, und in einigen Fällen Impfungen, z.B. gegen das feline Calicivirus bei Katzen.
Quellen
- Lippincott’s Illustrated Reviews: Microbiology, 3. Edition
- Künkel U, Schreier E. RKI - Caliciviren, abgerufen am 03.12.2024
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