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CD3

(Weitergeleitet von CD3-Rezeptor)

Synonyme: Cluster of Differentiation 3, CD3-Rezeptor

1. Definition

CD3 ist ein Transmembranprotein der T-Lymphozyten. CD steht dabei für Cluster of Differentiation. CD3-Proteine induzieren die Expression des T-Zell-Rezeptors an der Zelloberfläche und sind an der Übertragung des Aktivierungssignals in die intrazelluläre Matrix beteiligt.[1]

2. Aufbau

CD3 ist ein Proteinkomplex, der aus 4 Polypeptidketten zusammengesetzt ist. Beim Menschen besteht er aus einer γ-Kette, einer δ-Kette und zwei ε-Ketten. Zusammen mit dem T-Zell-Rezeptor und zwei weiteren Polypeptidketten, den ζ-Ketten (zeta-chains), bilden sie den TCR-CD3-Komplex.

3. Signaltransduktion im T-Lymphozyten

Die Bindung eines MHC-Antigens (über Präsentation der antigenpräsentierenden Zellen) an den TCR-CD3-Proteinkomplex, induziert eine Aggregation von Adhäsionsstrukturen und Corezeptoren auf der T-Zelle.

Die intrazellulären Anteile des CD3-Komplexes enthalten eine konservierte Peptidsequenz von 4 Aminosäuren, die sogenannten Immunorezeptor Tyrosin-abhängigen Aktivierungsmotive oder kurz ITAMs, die essentiell für die Signaltransduktion innerhalb des T-Lymphozyten sind.

Nach Aktivierung kommt es zur räumlichen Annäherung einer Tyrosinkinase der Corezeptoren CD4 und CD8 (je nach T-Zell-Art) und der am CD3-Komplex angelagerten zytoplasmatischen Tyrosinkinase (Lck). Konsekutiv werden die zytoplasmatischen Anteile des CD3-Komplexes phosphoryliert. Dadurch wird eine Bindung des Proteins ZAP-70 an die ITAMs ermöglicht.

Die über Phosphorylierung ausgelöste Aktivierung des ZAP-70 stellt die Initialreaktion zur Auslösung verschiedener Signalkaskaden dar, wie dem Ras/Fos-Weg oder dem Inositol-Triphosphat-Weg. Diese Signalkaskaden sind für die Aktivierung von Effektorzellen (CD8-Zellen) und die Produktion von Zytokinen wichtig.[2]

4. Pharmakologie

Muromonab-CD3 ist ein monoklonaler Antikörper, der sich gegen die ε-Kette des CD3-Proteins menschlicher T-Lymphozyten richtet. Dadurch wird die Wechselwirkung des T-Zell-Rezeptors mit dem entsprechenden Antigen inhibiert. Neben der Blockade des T-Zell-Rezeptor-CD3-Komplexes kommt es auch zu einer Abnahme der CD3-positiven T-Zellen. Zugelassen ist das Medikament zur Behandlung von akuten, steroidresistenten Abstoßungsreaktionen nach Organtransplantationen.[1]

5. Quellen

  1. 1,0 1,1 Mutschler, Ernst et al.: Mutschler Arzneimittelwirkungen, (10. Auflage, S. 926-947), Wiss. Verl.-Ges.: Stuttgart, 2013
  2. Ansorge S. (2007) Immunsystem. In: Löffler G., Petrides P.E., Heinrich P.C. (eds) Biochemie und Pathobiochemie. (S.1114 f.) Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg

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