Biostimulator
Synonym: Kollagenstimulator
Englisch: biostimulator
Definition
Biostimulatoren sind injizierbare Substanzen, die in der ästhetischen Medizin verwendet werden, um die Hautstraffung zu verbessern. Biostimulatoren lösen eine Entzündungsreaktion im Gewebe aus, um die körpereigene Kollagenproduktion anzuregen.
Hintergrund
Beim Hautalterungsprozess spielen u.a. biochemische und strukturelle Veränderungen des Kollagens, der elastischen Fasern und der Grundsubstanz eine wichtige Rolle. Die Synthese von Kollagen nimmt mit zunehmendem Alter ab, wobei gleichzeitig der Abbau des Kollagens aufgrund von höheren Konzentrationen an Kollagenase zunimmt. Zudem ist im Alter mehr Kollagen Typ III anstelle von Kollagen Typ I vorhanden. Die elastischen Fasern der extrazellulären Matrix (EM) nehmen ebenfalls ab und werden dünner. In der Grundsubstanz der EM ist die Anzahl an Mucopolysacchariden reduziert. Es kommt dadurch zu Faltenbildung, Volumenverlust und Hauterschlaffung.
Verfahren
Biostimulatoren werden in mehreren Sitzungen in tiefere Hautschichten oder das Unterhautfettgewebe injiziert. Zu den häufig verwendeten Substanzen gehören Poly-L-Milchsäure (PLLA) und Calciumhydroxylapatit (CaHA). Die Behandlung erfolgt in der Regel ambulant und erfordert keine umfangreiche Erholungszeit. Die ersten Effekte werden meist nach ca. 12 Wochen erzielt und halten mehrere Monate.
Anwendungsgebiete
Biostimulatoren werden in der ästhetischen Medizin u.a. angewendet bei:
- Hautstraffung bei altersbedingter Erschlaffung
- Volumenverlust im Gesicht, z.B. an Wangen, Kieferlinie
- Reduktion von Falten und feinen Linien
- Verbesserung der Hautstruktur und Elastizität
Sie werden z.B. im Gesicht, Hals, Dekolleté und an den Händen eingesetzt.
Nebenwirkungen
Folgende Nebenwirkungen können bei einer Behandlung mit Biostimulatoren auftreten:
- Leichte Schwellungen, Rötungen und Blutergüsse an der Injektionsstelle
- Knotenbildung oder Unebenheiten in der Haut bei ungleichmäßiger Verteilung des Produkts
- Überempfindlichkeitsreaktionen
Kontraindikationen
Zu den Kontraindikationen gehören:
- Aktive Hautinfektionen im Behandlungsbereich
- Autoimmunerkrankungen
- Allergien gegen die Inhaltsstoffe der Biostimulatoren
- Kürzlich durchgeführte aggressive ästhetische Behandlungen (z.B. tiefes chemisches Peeling, Lasertherapie)
- Schwangerschaft und Stillzeit
Quelle
- da Cunha et al. Biostimulators and their mechanisms of action. Surg Cosmet Dermatol. 12(2):109-117. 2020