Beta-Variante
Synonyme: 501.V2-Linie, 501.V2-Variante, 501Y.V2, B.1.351-Linie
Englisch: 501.V2 variant
Definition
Die Beta-Variante, oder auch B.1.351-Linie, ist eine Mutante von SARS-CoV-2, des Erregers von COVID-19, die erstmals in Südafrika auftauchte.
Nomenklatur
Die Beta-Variante wird auch als 501.V2-Variante bezeichnet. Diesen Namen trägt sie nach einer Mutation an Position 501 des Spikeproteins von SARS-CoV-2. Nach der Nomenklatur der WHO für besorgniserregende Varianten ("Variants of Concern") bzw. für unter Beobachtung stehende Varianten ("Variants of Interest") lautet der Name Beta.
Verbreitung
Der genaue Zeitpunkt und die Umstände der Entstehung von 501.V2 sind zur Zeit (11/2021) unklar. Die Mutante breitete sich von Südafrika nach Australien, Europa und Südamerika aus. Im Januar 2021 wurden auch erste Fälle in Deutschland bekannt.
Ätiologie
Die genauen Entstehungsmechanismen genetisch stark abweichender SARS-CoV-2-Varianten sind noch nicht geklärt. Möglicherweise gehen sie von chronischen Infektionen bei immunsupprimierten Patienten aus, die teilweise Krankheitsverläufe über 2-4 Monate aufweisen. Auch die Gabe von Rekonvaleszentenserum in dieser Patientengruppe kann durch den erhöhten Selektionsdruck zu einer erhöhten genetischen Diversität der Viren führen.[1] Ob die erhöhte HIV-Inzidenz in Südafrika dabei eine Rolle spielt, ist Gegenstand von Spekulationen.
Genetik
Die Beta-Variante ist durch mehrere relevante Mutationen charakterisiert, von denen einige das Spikeprotein und die rezeptorbindende Domäne (RBD) betreffen, darunter
Die wichtigste Mutation scheint N501Y zu sein, die zu einem Austausch von Asparagin (N) gegen Tyrosin (Y) an Position 501 der Aminosäuresequenz des Spikeproteins führt. Sie ist auch bei der B.1.1.7-Linie nachweisbar.
Klinik
Die Beta-Variante zeichnet sich durch eine erhöhte Infektiosität gegenüber ihren Vorgängern aus, möglicherweise aufgrund einer erhöhten Viruslast. Die Schwere des Krankheitsverlaufs scheint nicht beeinflusst zu sein. Ob die Mutationen Auswirkungen auf die Effektivität von COVID-19-Impfstoffen haben, ist derzeit (11/2021) nicht abschließend geklärt. Es bestehen jedoch Hinweise darauf, dass die Wirksamkeit mancher Impfstoffe gegenüber der Virusvariante - vor allem bei älteren Patienten - deutlich geringer ausfallen könnte.[2]
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