Benzethoniumchlorid
Definition
Benzethoniumchlorid ist eine quartäre Ammoniumverbindung, die pharmazeutisch als Konservierungsmittel eingesetzt wird.
Chemie
Der IUPAC-Name von Benzethoniumchlorid lautet N-Benzyl-N,N-dimethyl-2-[2-[4-(1,1,3,3)-tetramethylbutyl)phenoxy]ethoxy]ethanaminium-chlorid. Die Summenformel ist C27H42NO2+ Cl-.
Benzethoniumchlorid liegt als weißes bis gelbliches Pulver vor und ist gut löslich in Ethanol, Aceton und Wasser. Bei der Herstellung wässriger Lösungen kommt es zu einer starken Schaumbildung. Die molare Masse beträgt 448,1 g/mol. Der Schmelzpunkt liegt bei 164 bis 166 °C.
Anwendung
Benzethoniumchlorid ist ein Konservierungsmittel, das in Konzentrationen von 0,01 bis 0,02 % eingesetzt wird. Typische Anwendungsgebiete sind die Konservierung von Injektionen oder Augen- und Ohrentropfen. Benzethoniumchlorid wirkt gegen grampositive Bakterien und Pilze. Die schwache Wirkung gegen gramnegative Bakterien kann durch eine Kombination mit EDTA verstärkt werden. Die Verbindung wirkt nicht gegen Mykobakterien und Viren.
Inkompatibilitäten
Aufgrund seiner positiven Ladung ist Benzethoniumchlorid inkompatibel mit anionischen Inhaltsstoffen.
Toxizität
Benzethoniumchlorid ist bei oraler Aufnahme toxisch. Nach gastrointestinaler Resorption kommt es zu Erbrechen und Krämpfen, bis hin zum Koma. Die letale Dosis für den Menschen liegt bei 50 bis 500 mg/kgKG.
Bei äußerlicher Anwendung kommt es nur in sehr hohen Dosierungen (> 5 %) zu Reizungen.
Quellen
- Peter C. Schmidt, Siegfried Lang (2013): Pharmazeutische Hilfsstoffe, Govi-Verlag, Eschborn