Englisch: Bence Jones proteinuria
Als Bence-Jones-Proteinurie bezeichnet man das Auftauchen kleinmolekularer, nephrotoxischer Paraproteine, so genannter Bence-Jones-Proteine.
Bei den Bence-Jones-Proteinen handelt es sich um freie Leichtketten vom Typ κ oder λ. In der Niere können sich die Bence-Jones-Proteine in den Glomeruli anreichern und zu einer Glomerulosklerose führen. Paraproteine, welche die Glomeruli passieren, neigen zur Ausbildung von Multimeren und zur Präzipitation mit dem von den Tubulusepithelzellen gebildeten Tamm-Horsfall-Mukoprotein. Dadurch wird das Lumen der distalen Nierentubuli verlegt.
Beide Mechanismen führen auf Dauer zu einer Niereninsuffizienz.
Qualitativ lassen sich Bence-Jones-Proteine mit der SDS-Polyacrylamidgel-Gradientenelektrophorese (SDS-PAGE), der Immunelektrophorese und der Immunfixationselektrophorese im Harn nachweisen. Für quantitative Bestimmungen eignet sich die Nephelometrie.
Eine Bence-Jones-Proteinurie gilt als ein typisches Zeichen des Multiplen Myeloms, welches aber nicht zwingend vorliegen muss. Weiterhin kann es auch bei Infektionen, Autoimmunerkrankungen, Kollagenosen oder MGUS zur Ausscheidung von freien Leichtketten kommen.
Fachgebiete: Labormedizin, Nephrologie
Diese Seite wurde zuletzt am 2. Juli 2019 um 16:53 Uhr bearbeitet.
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