Bankart-Variante
Englisch: Bankart variant lesion
Definition
Als Bankart-Varianten werden verschiedene Verletzungen des Labrum glenoidale bezeichnet, die der klassischen Bankart-Läsion ähneln.
Hintergrund
Als Bankart-Läsion bezeichnet man das vollständige Abreißen des anteroinferioren Labrum glenoidale vom angrenzenden Pfannenrand (Glenoid). Das Periost am Ansatz des anterioren Zügels des Ligamentum glenohumerale inferius (aIGHL) ist rupturiert.
Bankart-Varianten sind:
- partielle Bankart-Läsion: Das Labrum ist nicht komplett abgelöst. Das hohe T2w/PDw-FS-Signal erstreckt sich nur teilweise in das anteroinferiore Labrum.
- Perthes-Läsion: Nicht-dislozierte Avulsion des anteroinferioren Labrums mit intaktem, von der Scapula abgehobenem Periostschlauch. IGHL verbleibt am Periost des Glenoids. Keine mediale Dislokation des Labrums.
- ALPSA-Läsion: Riss des anteroinferioren Labrums vom Glenoid. Das Labrum ist nach medial verlagert und nach inferior rotiert, aber durch das intakte, von der Scapula abgehobene Periost noch mit dem Glenoid verbunden. Bei chonischen Läsionen wird das Labrum von Synovialis bedeckt und vernarbt am medialen Skapulahals.
- GLAD-Läsion: anteriore glenoidale Knorpelläsion und oberflächlicher anteroinferiorer Labrumriss.
Die Sensitivität in der konventionellen MRT beträgt < 70 % und in der direkten MR-Arthrographie 50 bis 70 %. Durch die zusätzliche Anfertigung von MRT-Sequenzen in ABER-Position kann die Sensitivität um 10 bis 20 % gesteigert werden.
Differenzialdiagnosen
- Bankart-Läsion: Kompletter Labrumriss mit Verletzung der Gelenkkapsel und des Periosts
- Verletzung des IGHL: Die Läsion befindet sich mehr lateral im Bereich der anterioren Gelenkkapsel und des aIGHL
- HAGL-Läsion: Avulsion des IGHL am humeralen Ansatz
Fachgebiete:
Orthopädie und Unfallchirurgie, Radiologie
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