MALT
Synonyme: Mukosa-assoziiertes lymphatisches Gewebe, Mukosa-assoziiertes Immunsystem
Englisch: mucosa associated lymphoid tissue
Definition
Mit der Abkürzung MALT bezeichnet man Ansammlungen von lymphatischem Gewebe (Lymphfollikel) in der Submukosa verschiedener Schleimhäute. Sie bilden einen Anteil des Immunsystems.
Einteilung
Das MALT lässt sich weiter in verschiedene Subsysteme differenzieren:
NALT
NALT steht für "Nasal Associated Lymphoid Tissue", oder deutsch "Nasenassoziiertes lymphatisches Gewebe". Es ist das MALT der Nasenschleimhaut. Der Nasen-Rachen-Bereich enthält ausgedehnte lymphatische Strukturen, u.a. die Tonsillae palatinae und die Tonsillae pharyngeae. Beide zusammen bilden sie den Waldeyer-Rachenring.
LALT
Die Abkürzung LALT bezeichnet das Larynx-assoziierte lymphatische Gewebes des Kehlkopfs.
BALT
BALT steht für "Bronchus Associated Lymphoid Tissue", oder deutsch "Bronchus-assoziiertes lymphatisches Gewebe". Es ist das MALT der Bronchialschleimhaut.
CALT
CALT steht für Conjunctiva-assoziiertes lymphatisches Gewebe der Bindehaut des Auges.
GALT
GALT steht für "Gut Associated Lymphoid Tissue", oder deutsch "Darmassoziiertes lymphatisches Gewebe". Es ist das MALT des Magen-Darm-Trakts.
VALT
VALT steht für "Vulvovaginal Associated Lymphoid Tissue", oder deutsch "Vagina-assoziiertes lymphatisches Gewebe". Es ist das MALT der Vaginalschleimhaut.
SALT
SALT steht für das "Skin Associated Lymphoid Tissue", oder deutsch "Haut-assoziiertes lymphatisches Gewebe". Da es sich bei der Haut um keine Schleimhaut handelt, ist die Einordnung unter dem Label "MALT" widersprüchlich.
Aufgabe
Die Schleimhäute des Menschen stehen mit ihren fast 400 m2 Oberfläche in ständigem Kontakt mit Antigenen und Erregern. Das MALT ist verantwortlich für die Immunreaktion dieser Schleimhautoberflächen. Die Antigene werden durch M-Zellen in der Schleimhaut absorbiert und zu den Lymphfollikeln des MALT transportiert. Die B-Lymphozyten des MALT produzieren nach der Antigenpräsentation Immunglobulin A (IgA) und Immunglobulin M (IgM). Sie verhindern damit die Anheftung von Bakterien oder Viren an das Epithel, und damit ihren Eintritt in subepitheliale Schichten.
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