(Weitergeleitet von Ausrenkung)
von lateinisch: luxare - verrenken
Synonyme: Ausrenkung, Auskugelung
Englisch: luxation
Unter einer Luxation versteht man eine Gelenkverletzung, die durch übermäßigen, passiven, unkontrollierten Gewalteinfluss entsteht. Dadurch kommt es zu einem Gelenkkapselriss mit Verschiebung der sonst miteinander in Kontakt stehenden Gelenkflächen.
Im erweiterten Sinn wird auch die Verlagerung eines Organs aus seiner physiologischen Lage als Luxation bezeichnet, z.B. die Linsenluxation.
Eine teilweise, unvollständige Luxation nennt man Subluxation.
Die einwirkende Kraft trifft direkt das Gelenk. Es kommt zu einem Bänder- und Kapselriss. Der Gelenkkopf tritt aus der Gelenkpfanne heraus.
Natürliche Gelenkhemmungen werden über lange Hebelarme (Knochen) gewaltsam überwunden: Der Gelenkkopf wird aus der Gelenkpfanne herausgehebelt.
Über 50% aller Luxationen betreffen das Schultergelenk und etwa 25% das Ellenbogengelenk.
Eine Luxation ist aufgrund der Zerreißung der Gelenkkapselgefäße in der Regel mit einer deutlichen Schwellung und Hämatombildung verbunden. Bei der Palpation lassen sich Inkongruenzen ertasten und die Gelenkpfanne fühlt sich "leer" an. Meist lässt sich ein Federn des Gelenkes in abnormer Stellung feststellen.
Röntgenologisch sieht man eine Fehlstellung der Gelenkflächen. Oft bestehen zusätzlich kleine Knochenabsplitterungen.
Die Reposition (Einrenkung) des luxierten Gelenks sollte nur durch einen Arzt erfolgen. Laien sollten keine Einrenkungsversuche durchführen, da die Gefahr besteht, dass Leitungsbahnen (Nerven, Blutgefäße) in Mitleidenschaft gezogen werden. Nach der Reposition erfolgt eine Fixierung und Ruhigstellung des betroffenen Gelenks.
Desto jünger der Patient ist, umso häufiger entwickelt sich aus einer einmaligen Luxation, eine sogenannte habituelle Luxation.
Fachgebiete: Allgemeine Chirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie
Diese Seite wurde zuletzt am 7. Oktober 2015 um 13:22 Uhr bearbeitet.
Um diesen Artikel zu kommentieren, melde Dich bitte an.