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Atopische Schwangerschaftsdermatose

Synonym: Prurigo gestationis
Englisch: prurigo of pregnancy, papular dermatitis of pregnancy

1. Definition

Die atopische Schwangerschaftsdermatose, kurz ASD, ist eine Hauterkrankung, die häufig in der Schwangerschaft auftritt. Es handelt sich entweder um eine Verschlechterung einer bereits bestehenden atopischen Dermatitis oder um erstmalige atopische Hautsymptome.

2. Epidemiologie

Die atopische Schwangerschaftsdermatose ist eine der häufigsten Hauterkrankungen in der Schwangerschaft. Sie tritt bei etwa 1 von 300 Schwangerschaften auf. Frauen mit einer bestehenden atopischen Dermatitis haben ein erhöhtes Risiko, eine atopische Schwangerschaftsdermatose zu entwickeln.

Im Gegensatz zu anderen Schwangerschaftsdermatosen manifestiert sich die ASD häufig bereits im ersten oder zweiten Trimenon.

3. Ätiopathogenese

Die genaue Ätiologie der atopischen Schwangerschaftsdermatose ist bisher (2024) noch nicht vollständig geklärt. Diskutiert werden u.a. genetische und hormonelle Ursachen.

Es kommt zu einer Dysregulation des kutanen Immunsystems mit TH2-Dominanz.

4. Klinik

Bei vorbestehender atopischer Dermatitis (20 %), zeigt sich ein entsprechend typisches Krankheitsbild.

Bei einer Erstmanifestation (80 %) während der Schwangerschaft treten v.a. zwei Typen von Veränderungen auf:

Die Betroffenen klagen zudem häufig über starken Juckreiz.

5. Diagnostik

Die Diagnose von ASD wird in der Regel klinisch gestellt. Die Anamnese und das typische Erscheinungsbild der Haut sind oft wegweisend. Bei unklaren Fällen kann eine Hautbiopsie zum Ausschluss anderer Erkrankungen durchgeführt werden. Die direkte Immunfluoreszenz ist negativ. Laboruntersuchungen können erhöhte Serum-IgE-Werte zeigen.

6. Differentialdiagnosen

Differentialdiagnostisch sollten bei papulösen Veränderungen vor allem eine polymorphe Schwangerschaftsdermatose und eine Schwangerschaftscholestase abgegrenzt werden.

7. Therapie

Als Basistherapie kommen i.d.R. leichte bis moderate topische Kortikosteroide zum Einsatz. In schweren Fällen können Tacrolimus (topisch) und systemische Kortikosteroide und Antihistaminika eingesetzt werden. Zusätzlich kann eine UVB-Behandlung in Erwägung gezogen werden.

8. Prognose

Die Prognose der atopischen Schwangerschaftsdermatose ist im Allgemeinen gut. Die Symptome bessern sich meist nach der Entbindung, und es gibt keine langfristigen Auswirkungen auf die Gesundheit von Mutter und Kind. In einigen Fällen kann die atopische Dermatitis jedoch auch nach der Schwangerschaft bestehen bleiben oder sich verschlimmern.

9. Quellen

  • Plewig et al. Braun-Falco's Dermatologie, Venerologie und Allergologie. 7. Auflage. Springer. 2018
  • DermNet – Prurigo of pregnancy, abgerufen am 20.08.2024

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21.08.2024, 16:56
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Nutzung: BY-NC-SA
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