Atherothrombose
Englisch: atherothrombosis
Definition
Unter einer Atherothrombose versteht man die Bildung von Thromben im arteriellen Gefäßsystem auf der Basis entzündlich-degenerativer Veränderungen der Gefäßwand (atherosklerotische Plaques). Sie führt zu typischen klinischen Manifestationen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall. Das entsprechende Adjektiv lautet atherothrombotisch.
Es besteht ein starke Begriffsüberschneidung mit der Atherosklerose.
Pathogenese
Die Atherothrombose wird durch Prozesse in der Gefäßinnenwand verursacht, die u.a. durch die Einlagerung von Fetten bzw. Lipoproteinen (LDL), die Einwanderung von Leukozyten mit Bildung von Schaumzellen, die Vermehrung von glatten Gefäßmuskelzellen sowie eine Bindegewebsbildung (Fibrose, Sklerose) gekennzeichnet sind. Die Veränderungen führen schließlich zur Ausbildung von atherosklerotischen Plaques. Durch eine lokale Entzündungsreaktion sowie die Verdünnung der fibrösen Kappe werden Plaques instabil und bilden vulnerable Plaques, die schließlich aufbrechen können (Plaqueruptur).
Die an den aufgebrochenen Plaques entstehenden Thromben können das Gefäßlumen verlegen. Sind die Koronararterie betroffen, kann eine (instabile) Angina pectoris, ein Myokardinfarkt (Herzinfarkt) oder ein plötzlicher Herztod die Folge sein. Bei Befall der Hirn- oder Halsarterien kann es zu einem Hirninfarkt oder zu einer transitorischen ischämischen Attacke (TIA) kommen. Bei der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit kann sich die Atherothrombose in einer kritischen Durchblutungsstörung (Ischämie) oder einem Gefäßverschluss manifestieren.
Atherothrombose ist eine multifaktorielle Erkrankung, bei der Risikofaktoren wie Hypercholesterinämie, Rauchen, Hypertonie, Adipositas und Diabetes mellitus ein Rolle spielen.
Bedeutung
Die Atherothrombose stellt die häufigste Todesursache in der westlichen Welt dar und hat eine große medizinische, epidemiologische und gesundheitspolitische Bedeutung.
siehe auch: Plaqueruptur, vulnerable Plaque, atherosklerotische Plaque