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Arteriovenöser Shunt (Hund)

1. Definition

Arteriovenöse Shunts sind pathologische Kurzschlussverbindungen im caninen Herz-Keislauf-System, die bei verschiedenen Herzmissbildungen auftreten.

2. Erkrankungen

3. Vorkommen

Der PDA zählt zu den häufigsten Herz- und Gefäßmissbildungen beim Hund.

4. Klinik

Die klinischen Symptome hängen maßgeblich von der Art des Shunts, dem Shuntvolumen und der Shuntrichtung ab.

Neben insuffizienten Herzklappen und den damit einhergehenden Symptomen (Leistungsintoleranz, Volumenüberladung u.ä.) bleiben betroffene Hunde oftmals im Wachstum stark zurück. Hinzu kommt häufig eine ausgeprägte Dyspnoe und Zyanose der kaudalen Haut bzw. der Schleimhäute. In fortgeschrittenen Fällen sind auch progrediente Synkopen möglich.

5. Diagnose

Die Diagnose wird mittels Auskultation und Echokardiographie gestellt, ggf. ergänzt um eine Röntgenuntersuchung (laterolateraler sowie ventrodorsaler Strahlengang).

6. Therapie

Die Therapie richtet sich nach der Art und Schweregrad des Shunts.

Bei einem hämodynamisch relevanten Links-Rechts-PDA versterben etwa 2/3 aller unbehandelten Hunde im ersten Lebensjahr durch ein kongestives Linksherzversagen. Die Therapie zielt daher darauf ab, den Shunt schnell zu verschließen. Im Gegensatz dazu darf ein Rechts-Links-PDA nicht chirurgisch verschlossen werden, da es ansonsten augenblicklich zur Ausbildung eines rechtsseitigen Rückwärtsversagens kommen würde. Die Behandlung dieser Shuntverbindung ist grundsätzlich schwierig und beinhaltet viele kleine Maßnahmen, um sowohl die Herzfunktion zu stabilisieren (z.B. Pimobendan, ACE-Hemmer, Spironolacton), als auch die pulmonale Hypertension zu senken (z.B. Pimobendan, Sildenafil, Tadalafil) und die Lungenventilation zu verbessern (z.B. Theophyllin).

Aorticopulmonale Septumdefekte sind medikamentös, arteriovenöse Fisteln hingegen chirurgisch (offen oder mittels Herzkatheter) zu behandeln.

7. Prognose

Die Prognose ist je nach Erkrankung, Shuntrichtung und Schweregrad der begleitenden Symptome unterschiedlich.

Bei einem Links-Rechts-Shunt und rechtzeitigem Verschluss ist die Prognose gut bis sehr gut. Beim Rechts-Links-Shunt hingegen ist die Prognose bei Vorliegen klinischer Symptome als vorsichtig einzustufen. Bei einer erfolgreich durchgeführten Therapie ist die Prognose einer arteriovenösen Fistel gut, während sie bei einem aorticopulmonalen Septumdefekt sowohl gut als auch vorsichtig sein kann (abhängig von Shuntrichtung und Schweregrad).

8. Literatur

  • Kresken J-G, Wendt RT, Modler P. 2019. Praxis der Kardiologie Hund und Katze. 2., aktualisierte Auflage. Stuttgart: Georg Thieme Verlag KG. ISBN: 978-3-13-242994-9
Stichworte: Herzerkrankung, Hund, Shunt
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