Apley-Test
nach Alan Graham Apley (1914-1996), englischer Orthopäde
Synonyme: Apley-Grinding-Test, Apley-Zeichen
Definition
Der Apley-Test ist ein klinischer Funktionstest, der im Rahmen der orthopädischen bzw. unfallchirurgischen Untersuchung des Knies verwendet wird, um Meniskusläsionen und oder Schädigungen der Seitenbänder aufzuspüren.
Prinzip
Der Patient liegt auf dem Bauch und winkelt ein Knie rechtwinklig (90°) an. Der Arzt übt axial von oben Druck auf die Fußsohle aus und dreht das Bein dabei einmal nach innen (medial) und einmal nach außen (lateral). Beim Auftreten von Schmerzen bei Innenrotation kann ein Außenmeniskusläsion vorliegen. Umgekehrt ist beim Auftreten von Schmerzen bei Außenrotation eine Innenmeniskusläsion wahrscheinlich. Abhängig vom Grad der Flexion bei Durchführung des Tests wird vor allem das Hinterhorn (> 90°) oder das Vorderhorn (< 90° - Extension) der Menisken belastet.
Wird statt Druck ein Zug auf den Unterschenkel ausgeübt, testet die Rotation die Seitenbänder. Mediale Schmerzen bei Außenrotation können dann Hinweis auf eine Schädigung der medialen, laterale Schmerzen bei Innenrotation Hinweis auf eine Schädigung der lateralen Bänder sein.
Aussagewert
Der Apley-Test hilft bei der Differenzierung von Meniskusschäden und Kapsel-Band-Läsionen. Er verfügt über eine Sensitivität von etwa 38 % und eine Spezifität von 84 %.
Weitere Tests
Bei Knieverletzungen bieten sich zusätzlich zum Apley-Test folgende klinische Tests an:
- ...zur Überprüfung der Menisken
- ...zur Überprüfung der Kreuzbänder
Quellen
- Der verletzte Meniskus (Zeitschrift "Der Unfallchirurg" 04/2010)