Musculus cricothyroideus

Der Musculus cricothyroideus entspringt am Ringknorpel und zieht zum Vorderrand des Schildknorpels. Es lassen sich drei Anteile unterscheiden:

• Pars recta
• Pars obliqua
• Pars horizontalis

Die Pars recta entspricht dem ventralen Anteil des Muskels, dessen Fasern von medioventral nach dorsokranial verlaufen. In der Pars obliqua, dem dorsalen Anteil, laufen sie hingegen annähernd horizontal. Die Pars horizontalis lässt sich nur histologisch abgrenzen. Sie wurde erst 2009 als eigenständiger, dritter Muskelteil eingeführt.

Der Musculus cricothyroideus wird motorisch vom Ramus externus des Nervus laryngeus superior innerviert, einem Ast des Nervus vagus.

Die Funktion des Musculus cricothyroideus ist die grobe Einstellung des Spannungszustands der Stimmbänder über deren Dehnung. Dadurch ergibt sich eine Erhöhung der Frequenz. Da er sich ventral zwischen Schildknorpel und Ringknorpel befindet, die dorsal gelenkig verbunden sind, ergibt sich bei seiner Kontraktion ein Verkippungsmechanismus. Es ist eine wissenschaftliche Streitfrage, welcher Knorpelanteil von beiden der Beweglichere ist und damit eine stärkere Verkippung erfährt. Die Literatur bietet beide Verkippungsmöglichkeiten an: Bewegung des Schildknorpels nach vorne unten und des Ringknorpels nach vorne oben. Beide Möglichkeiten bewirken eine Verlängerung und Spannungszunahme der Stimmlippen.

Synergistisch zum Musculus cricothyroideus arbeitet der Musculus cricoarytaenoideus posterior, indem er die Aryknorpel während der Phonation fixiert. Untersuchungen ergaben, dass bei verstärkter Einatmung beide Muskeln eine Maximalöffnung der Glottis garantieren und dass der Musculus cricothyroideus verstärkte Aktivität während der Einatmung zeigt. Dies könnte auch darin begründet sein, dass ein Zwerchfelltiefstand einen trachealen Zug bewirkt, der stimmlippenverkürzend wirkt. Hierdurch vergrößert sich das Bedürfnis nach der Aktivität des Musculus cricothyroideus bei Phonation – zur Gewährleistung der Frequenz.

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