Analkarzinom
Synonyme: Analkrebs
Englisch: anal cancer
Histologie
Es handelt sich meist um Plattenepithelkarzinome.
Metastasierung
Die Metastasierung erfolgt frühzeitig lymphogen nach inguinal und retroperitoneal. Bei hämatogener Metastasierung sind Leber und Lunge typische Lokalisationen.
Einteilung
Man unterscheidet:
- Analrandkarzinom an der Haut-Schleimhaut-Grenze
- Analkanalkarzinom im Bereich des Übergangsepithels der Linea dentata
Symptome
- Schmerzen bei der Defäkation
- Stuhlunregelmäßigkeiten
- Pruritus ani
- Blutungen
- Fremdkörpergefühl
Diagnose
Analrandkarzinome können bereits durch die Inspektion und die digital-rektale Untersuchung des Analbereichs entdeckt werden. Analkanalkarzinome erfordern eine Proktorektoskopie. Bei verdächtigem Befund wird eine Biopsie entnommen. Zusätzlich sollten die inguinalen Lymphknoten untersucht werden.
Therapie
Die Therapie ist abhängig von der Lokalisation und Größe des Befundes. Therapieziel ist die vollständige Entfernung des Tumorgewebes. Bei kleineren Tumoren erfolgt die Exzision im Gesunden. Bei größeren Tumoren wird meist eine kombinierte Radio- und Chemotherapie durchgeführt und danach evtl. vorhandenes Tumorgewebe chirurgisch beseitigt. Alternativ erfolgt eine abdominoperineale Rektumexstirpation mit nachgelagerter Radiochemotherapie.
11, 18 und 26 Wochen nach Beginn der primären Radiochemotherapie sollte eine Responsebeurteilung erfolgen. Sie umfasst eine digital-rektale Untersuchung und eine Rektoskopie. Eine weiterführende Diagnostik bei Verdacht auf einen residuellen lokalen Tumor wird erst nach 26 Wochen empfohlen.[1]
Durch einen chirurgischen Eingriff geht in den meisten Fällen die Stuhlkontinenz verloren, so dass ein Anus praeter gelegt werden muss.
Prognose
Die Prognose ist abhängig von Größe des Tumors und Infiltrationstiefe in umliegendes Gewebe. Die 5-Jahres-Überlebensrate liegt bei:
- 100 %, wenn der Sphinkter noch nicht infiltriert war
- 50 - 80 % bei Sphinkter-Infiltration
- < 40 % bei erfolgtem Lymphknotenbefall
Nachsorge
Die Nachsorge beginn nach der primären R0-Resektion oder nach einer vollständigen Remission 26 Wochen nach Beginn der Radiochemotherapie. Eine Nachsorge mit Anamnese, klinisch-instrumenteller Untersuchung und Bildgebung soll mindestens über 5 Jahre erfolgen.
Quellen
- ↑ Analkarzinom: Neue S3-Leitlinie, DocCheck, abgerufen am 12.11.2020
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